- Umsatz erreichte CHF 3,8 Mrd. (-7,4 Prozent gegenüber Q1-Q3 2007)
- Währungseinflüsse reduzierten den Umsatz um CHF 0,2 Mrd.
- Bestellungseingang betrug CHF 3,7 Mrd. (-16,9 Prozent)
- Oerlikon Balzers, Solar, Vacuum, Drive Systems und Space erhöhten Umsätze
- Oerlikon Solar auf dem Weg, die Umsatzziele für 2008 zu erreichen; Finanzkrise kann zu Verzögerungen bei Projekten führen, die zur Zeit in Verhandlungen sind
- Restrukturierungsprogramme erweitert und weiter beschleunigt
- Ausblick 2008: Umsatz wird im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich gegenüber 2007 zurückgehen, EBIT wird bei ca. CHF 250 Mio. erwartet (vor Wertminderungsaufwand von CHF 343 Mio. sowie Restrukturierungskosten von ungefähr CHF 100 Mio.)
Die gegenläufigen Tendenzen innerhalb des Oerlikon Konzerns haben sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Während Oerlikon Balzers, Oerlikon Solar, Oerlikon Vacuum, Oerlikon Drive Systems und Oerlikon Space ihren Wachstumskurs fortsetzten, gingen die Märkte bei Oerlikon Textile und Oerlikon Esec weiter zurück. Neben negativen Währungseffekten in Höhe von rund CHF 0,2 Mrd. dämpfte die weltweite Finanzkrise zusätzlich die Investitionsfähigkeit der Oerlikon Kunden. "Unsere Kerngeschäfte zeigen eine hohe Resistenz gegen die weltweite Konjunkturabkühlung", sagt CEO Dr. Uwe Krüger. "In den von Rückgängen betroffenen übrigen Sparten werden die Anpassungen der Produktionskapazitäten an die veränderten Rahmenbedingungen und weitere Restrukturierungsmassnahmen konsequent umgesetzt, und wo nötig, ausgeweitet. Für das Gesamtjahr erwarten wir einen Umsatzrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Der EBIT wird sich bereinigt um den Aufwand für Wertberichtigung und Restrukturierung in der zweiten Jahreshälfte im Vergleich zu den ersten sechs Monaten verbessern und zum Jahresende rund CHF 250 Mio. erreichen", sagt CEO Krüger.
Der Umsatz des Oerlikon Konzerns verzeichnete in den ersten neun Monaten 2008 einen Rückgang von -7,4 Prozent auf CHF 3,8 Mrd. Der Bestellungseingang lag mit CHF 3,7 Mrd.um -16,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Bestellungsbestand erreichte einen Wert von CHF 1,7 Mrd.
Der fortgesetzte Rückgang der grössten Textilmärkte China, Indien und Türkei mit Einbrüchen von über 60 Prozent im Auftragseingang führte auch bei Oerlikon Textile zu einer weiteren Verlangsamung der Geschäftstätigkeiten. Das Segment erreichte einen Umsatz von CHF 1,4 Mrd. in den ersten 9 Monaten 2008 (-31,2 Prozent). Der ebenfalls anhaltend schwache Halbleitermarkt drückte den Umsatz bei Oerlikon Esec sowie Oerlikon Systems in ähnlichen Grössenordnungen. Insgesamt verzeichnete Oerlikon eine Umsatzeinbusse aus diesen Geschäften von mehr als CHF 700 Mio.
Der Bestellungseingang des Textil- und Halbleitergeschäfts für die ersten 9 Monate ging um insgesamt CHF 1,1 Mrd. zurück (-43 Prozent). Die anderen Geschäftseinheiten konnten einen Zuwachs im Bestellungseingang von CHF 301 Mio. bis September verbuchen, auch ohne weitere Solar-Grossaufträge im vergangenen Quartal. Der bereits unterschriebene Vertrag mit Sunwell über eine 120 MWp Erweiterung wird wie geplant 2009 gebucht.Mögliche Verzögerungen von Projekten, die sich gerade in Verhandlungen befinden, können das weitere Wachstum des Auftragseingangs von Oerlikon Solar 2008 vorübergehend verlangsamen.
Das nach wie vor starke Wachstum in den übrigen Geschäftsfeldern konnte die Umsatzrückgänge des Textil- und Halbleitergeschäfts mit einem Zuwachs um mehr als CHF 400 Mio. (+23 Prozent) teilweise kompensieren, trotz negativer Währungseinflüsse von rund CHF 110 Mio. Mit CHF 442 Mio. konnte Oerlikon Solar seinen Umsatz mehr als verdoppeln (plus 133,1 Prozent) und liegt damit voll im Korridor des Jahresziels. Oerlikon Drive Systems erreichte einen Zuwachs von 11,2 Prozent auf CHF 918 Mio. Oerlikon Balzers weist auch nach drei Quartalen ein zweistelliges Wachstum aus, und Oerlikon Space konnte weiter expandieren. Oerlikon Vacuum steigerte den Umsatz um 4,6 Prozent auf CHF 356 Mio. Unter Berücksichtigung von Umsätzen innerhalb des Konzerns betrug das Wachstum sogar fast 10 Prozent.
Vor dem Hintergrund dieser Quartalsentwicklung setzt der Oerlikon Konzern die angekündigten Restrukturierungs- und Portfoliomassnahmen in den von Rückgang betroffenen Segmenten beschleunigt um. Oerlikon Schlafhorst hat damit begonnen, die Standorte in Deutschland neu auszurichten und die Produktionsstätten von drei auf eine zu konsolidieren. Die Anpassung der Personalkapazitäten, von der insgesamt rund 1000 Arbeitsplätze betroffen sind, verläuft plangemäss. Oerlikon Textile wird den Break-Even bis zu Beginn 2010 damit um mindestens CHF 300 Mio. senken. Oerlikon Esec reagiert auf die anhaltend schwache Nachfrage mit der Verringerung von Arbeitszeiten in der Produktion am Standort Cham und wird weitere Restrukturierungsmassnahmen einleiten. Der angekündigte Verkauf von Oerlikon Optics steht unmittelbar vor dem Abschluss und wird in den kommenden Wochen erwartet. "Wir haben frühzeitig begonnen, dass Unternehmen konsequent an den Marktgegebenheiten auszurichten. Das hilft uns jetzt, die Auswirkungen der schwachen Märkte und der Finanzkrise zu begrenzen", betont CEO Krüger. "Wir beobachten die weitere Entwicklung der Märkte sehr genau und werden unmittelbar weitere Massnahmen ergreifen, sollte dies notwendig sein", so CEO Krüger.
Ausblick
Insgesamt erwartet Oerlikon 2008 einen Rückgang des Umsatzes im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Aufgrund des verringerten Volumens erwartet Oerlikon einen EBIT von ca. CHF 250 Mio. vor Wertminderungsaufwand und Restrukturierungskosten.
Letztere werden rund CHF 100 Mio. betragen, verursacht durch erweiterte Massnahmen bei Oerlikon Textile sowie im Halbleitergeschäft. Von einer kurzfristigen Erholung der Märkte zum Jahresende wird nicht ausgegangen. Zusätzliche negative Auswirkungen aus der Finanzkrise lassen sich ebenfalls nicht ausschliessen.Trotz der aktuell schwachen Märkte und Anzeichen einer einsetzenden Rezession bleibt Oerlikon für den mittel- und langfristigen Geschäftsverlauf optimistisch. Die diversifizierte Aufstellung, Marktführerschaft, hohe Innovationsfähigkeit und breite globalen Präsenz verleiht dem Unternehmen ein hohes Mass an Robustheit in der sich abzeichnenden Rezession.