"Einsparungen durch höhere Energieeffizienz haben seit 1990 in den IEA-Ländern zu um 14 Prozent (oder 1,2 Gigatonnnen CO2) geringere CO2-Emissionen geführt, als dies ohne diese Entwicklung der Fall gewesen wäre. Diese Einsparungen entsprechen ungefähr dem jährlichen Energieverbrauch und den CO2-Emissionen von Japan. Die Kosten für Treibstoff und Strom fallen damit um mindestens 170 Mrd. US-Dollar pro Jahr geringer aus als ohne diese Einsparungen", so Tanaka.
Der Band liefert wichtige Erkenntnisse, um zielgerichtete Strategien zur Erhöhung der Energieeffizienz zu erarbeiten. So ist beispielsweise der Stromverbrauch in privaten Haushalten und im Dienstleistungsbereich weit schneller gewachsen als der Verbrauch von Öl und Gas in diesen Sektoren. Als Folge könnten Elektrogeräte und Klimaanlagen in den Haushalten bald mehr CO2-Emissionen verursachen als Raumheizungen (siehe Annex). Im Verkehrsbereich haben neue Motortechnologien und Fahrzeugdesign erhebliche Einsparungen bei Pkws ermöglicht. In vielen Ländern wurden diese Effizienzgewinne allerdings durch mehr Staus, verändertes Fahrverhalten und zusätzliche Applikationen in den Fahrzeugen aufgezehrt. Ermutigend ist dagegen die Entwicklung der Energieeffizienz in der Industrie. Obwohl sich die Produktion seit 1990 um fast ein Drittel erhöht hat, sind Energieverbrauch und CO2-Emissionen in diesem Sektor nahezu stabil geblieben.
Energy Use in the New Millennium zeigt zudem den Bedarf an aktuelleren und besseren Informationen, um damit die Effekte von Energiepolitik zu bewerten und um Politiken zu entwickeln, die den durch die G8 festgestellten Herausforderungen gerecht werden. Die Ergebnisse der Studie wurden aufgrund einer "Bottom-up" Analyse aus Schlüsselindikatoren errechnet, die detailliert den Energieverbrauch und die Energienutzung in den fünf wichtigsten Sektoren (Industrie, Dienstleistungen, Haushalte, Personen- und Gütertransport) von 20 der 26 IEA-Ländern erfassen. Allerdings haben auch diese Länder Schwierigkeiten, die notwendigen Daten für alle Sektoren bereitzustellen. "Die Regierungen müssen wesentlich mehr Mittel investieren, um Daten über die Endnutzung von Energie zu erheben. Nur so können Trends bei Energieverbrauch und CO2-Emissionen detailliert verfolgt werden", so Tanaka.
Trotz einiger positiver Entwicklungen, zeigt diese neue Publikation, dass die IEA-Länder sich eindeutig nicht auf dem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft befinden. "Wir müssen neue Wege finden, um die Entkopplung des Wirtschaftswachstums von Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu beschleunigen. Die gute Nachricht ist, dass nach wie vor ein großes Potential für kosteneffektive Verbesserungen der Energieeffizienz bei Gebäuden, Elektrogeräten, Industrie und Transport besteht. Die schlechte Nachricht ist, dass wir dieses Potential weit schneller als bisher ausschöpfen müssen. Dafür sind entschlossene und innovative Maßnahmen der Regierungen notwendig", sagte Tanaka.