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Migration kann helfen, Armut weltweit zu reduzieren, wenn Migrations- und Entwicklungspolitik besser aufeinander abgestimmt werden

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des OECD Entwicklungszentrums, die heute in Berlin vorgestellt wird

(lifePR) (Berlin, )
Schon heute unterstützt Migration den Entwicklungsprozess in vielen Ländern. So kann Emigration die Arbeitslosigkeit für wenig qualifizierte Menschen in den Herkunftsländern reduzieren. Gleichzeitig können die erheblichen finanziellen Transfers, die von Migranten jährlich in ihre Heimatländer zur Unterstützung der Familie gesendet werden, Armut verringern. Im Jahr 2006 beliefen sich diese sogenannten "remittances" auf über 206 Mrd. USD. Zum Vergleich, die öffentliche Entwicklungshilfe betrug im gleichen Jahr nur rund 100 Mrd. USD. "In den Rücküberweisungen der Migranten liegt ein großes Potenzial, um Entwicklung zu fördern", bestätigt Mitautor Jeff Dayton-Johnson.

Allerdings müsse es gelingen, einen größeren Teil der Mittel in Investitionen, etwa für Bildung und Gesundheitsvorsorge, zu lenken. Derzeit fließen die Rücküberweisungen vor allem in den Konsum, was zwar den Lebensstandard der Empfänger dieser Überweisungen unmittelbar erhöht, aber nur begrenzt langfristige positive Effekte hat. "Einige Länder haben sehr gute Erfahrungen gemacht, indem sie staatliche Mittel oder Entwicklungshilfe mit den Rücküberweisungen kombinieren ", so Dayton-Johnson. In Mexiko, zum Beispiel, werden Rücküberweisungen von Migranten, die in die Kommune fließen, von der Regierung um den dreifachen Betrag aufgestockt. Für die Migranten entsteht so ein Anreiz, sich an Investitionen für ihre Heimatgemeinde zu beteiligen.

Die Migration von Hochqualifizierten sehen die Autoren dahingegen problematischer. Zwar finden diese häufig in Ihren Herkunftsländern keine adäquate Beschäftigung und können so durch Migration produktiver arbeiten. In vielen Fällen, etwa im medizinischen Bereich, fehlen sie aber als Fachkräfte im eigenen Land, wenn sie auswandern. Außerdem leisten höher qualifizierte Migranten vergleichsweise geringe Rückzahlungen, da sie oftmals mit der ganzen Familie auswandern und daher weniger Grund haben, finanzielle Unterstützung in ihre Heimat zu senden. Um den Verlust von Hochqualifizierten zu verringern, die für den Entwicklungsprozess oftmals unentbehrlich sind, wäre es sinnvoll, wenn die Industrieländer mit ihrer Entwicklungshilfe nicht nur Bildungskapazitäten aufbauen würden, sondern gleichzeitig auf die Schaffung adäquater Arbeitsplätze für Hochqualifizierte in den Entwicklungsländern zielen würden.

Während die Autoren überzeugt sind, dass Migration zur Entwicklung beitragen kann, meinen sie nicht, dass Entwicklung internationale Migration reduzieren wird. "Entwicklungshilfe ist deshalb nicht unbedingt ein Mittel zur Beeinflussung von Migrationsflüssen", so Dayton-Johnson. "Sie kann aber die Voraussetzungen schaffen, dass Migranten nach einiger Zeit wieder in ihre Heimatländer zurückehren und sich dort am wirtschaftlichen Aufbau beteiligen."
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