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OECD-Generalsekretär: Integration von Migranten muss politische Priorität werden

(lifePR) (Paris/Berlin, )
Die OECD-Länder müssen mehr für die Integration von Migranten tun und gleichzeitig deren Fähigkeiten besser nutzen. Diese Aufforderung hat OECD-Generalsekretär Angel Gurría heute in Paris bei der Präsentation einer Studie zum Profil von Migrantenpopulationen an die Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gerichtet.

"Je zielgerichteter die Einwanderungspolitik ist, desto erfolgreicher wird auch die Integration sein. Damit wird auch das Risiko vermindert, dass Migranten zum Gegenstand politischer Kampagnen werden", sagte Gurría. "Es muss viel mehr getan werden, um Neuankömmlingen bei der Erlernung der Sprache des Gastlandes zu helfen und ihnen bessere Kenntnisse über die Erwartungen auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln."

Die OECD-Studie "A Profile of Immigrant Populations in the 21st Century" gibt einen Überblick über die Migrationsmuster der vergangen Jahrzehnte. Zum ersten Mal liegen detaillierte Daten über Alter, Bildungsstand und Beschäftigungssituation einzelner Migrantengruppen in den OECD-Ländern vor. Die Daten stammen zum großen Teil aus Volkszählungen in den OECD-Ländern um das Jahr 2000 und sind in der Studie zum ersten Mal nach einheitlichen Kriterien aufbereitet. Die Studie ist Teil eines umfassenden Forschungsprogramms der OECD, das sich mit dem Thema Migration im Kontext der alternden Bevölkerung in den OECD-Ländern und der Globalisierung befasst.

Die Studie zeigt, dass Migranten, die sich in einem OECD-Land niedergelassen haben, im Schnitt über einen höheren Bildungsabschluss als die Bevölkerung ihrer Herkunfts- wie auch ihrer Zielländer. Dies gilt auch für die in Deutschland geborenen, die in einem anderen OECD-Land leben (siehe Grafik). Mit rund 3,1 Millionen Personen stellen Migranten mit Wurzeln in Deutschland nach Mexiko und Großbritannien die drittgrößte Migrantengruppe innerhalb der OECD.

Gleichzeitig gibt es in einer Reihe von Ländern bei Migranten auch einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Geringqualifizierten (ohne Berufsausbildung). In fast allen Ländern ist aber unter den Migranten der Anteil der Höherqualifizierten (Hochschulbildung oder höhere berufliche Bildung) höher als im Bevölkerungsdurchschnitt. Einzige Ausnahmen sind Deutschland und in geringerem Umfang die USA und Belgien.

Allerdings müssen in fast allen OECD-Ländern Migranten damit leben, einer Arbeit nachzugehen, für die sie überqualifiziert sind. In Dänemark, Griechenland, Italien, Spanien und Schweden zum Beispiel arbeiten unter den Migranten doppelt so viele Menschen unter ihrem Qualifikationsniveau als im jeweiligen Land geborene. In Deutschland liegt die Arbeitslosigkeit unter höherqualifizierten Migranten bei 12,7 Prozent, bei Einheimischen bei 3,9 Prozent.

Die Studie zeigt, so der OECD-Generalsekretär, dass Integrationspolitik besser gestaltet und umgesetzt werden muss. "Das Problem der Überqualifizierung ist umso dringlicher, weil immer mehr Länder hochqualifizierte Migranten anzuwerben, in der Erwartung dass diese zum Wirtschaftswachstum beitragen und weniger Probleme haben, sie in die Gesellschaft ihres Gastlandes zu integrieren", so Gurría.

"Um für die Zukunft vorbereitet zu sein, müssen Regierungen jetzt handeln und die richtigen Politiken in Kraft setzten, um die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes teils durch Zuzug und zum anderen durch bessere Integration der Migranten zu befriedigen. Jedes OECD-Land muss das zu seiner Priorität machen. Dies ist sozial, politisch, ethisch und moralisch geboten, aber gleichzeitig auch ein Akt wirtschaftlicher Vernunft"

Die Anwerbung hochqualifizierter Arbeitnehmer in den OECD-Länden wirkt sich aber auch auf das Angebot von Qualifizierten in den Herkunftsländern aus, die oft zu den ärmsten Ländern der Welt zählen. So sind etwa kleine afrikanische und karibische Länder sehr stark vom Brain Drain betroffen. So leben in Länder wie Fidschi, Haiti, Jamaica, Trinidad und Tobago oder Mauritius 40 Prozent der Hochqualifizierten im Ausland.

Weitere Informationen zur Studie und Grafiken finden Sie unter www.oecd.org/...
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