Die Anfänge der Öko-Möbel-Bewegung datieren zurück bis in die 80er Jahre. Ausgelöst durch Holzschutzmittelskandale und Formaldehyd-Erkrankungen begannen die ersten Möbelhändler und Hersteller gemeinsam nach Alternativen zu suchen, entwarfen und verkauften die ersten Betten, Schränke und Kinderzimmer, die auf schädliche Stoffe verzichteten und nur aus dem natürlichen Rohstoff Holz gefertigt waren. Das Holz kam aus europäischen Wäldern und wurde in Deutschland, Österreich oder dem nahen europäischen Ausland verarbeitet. Verkauft wurden die Öko-Möbel zunächst nur an eine kleine eingeschworene Gemeinde, die von Sorge um ihre Kinder und den Erhalt der Natur angetrieben wurde, die im Zuge der Umweltbewegung aber schnell anwuchs. Es war immer präsent, das Öko-Möbel. Verändert hat sich im Laufe der Zeit nur das Design. Gleich geblieben sind die strengen Kriterien. Öko-Möbel werden immer noch produktionsnah vertrieben, das Holz standortnah verarbeitet. Sie sind immer noch klimaneutral in Produktion und Entsorgung, da nur soviel schädliches CO2 bei der späteren thermischen Entsorgung entsteht, wie der natürlich gewachsene Werkstoff vorher der Luft zum Gedeihen entnommen hat. Und noch etwas macht sie für nachhaltigen Konsum geeignet: die von vielen global agierenden Unternehmen zu Recht geforderte, aber selten eingelöste "Corporate Social Responsibility", die soziale Unternehmensverantwortung - sie wird von den klein- bis mittelständischen Herstellern der Öko-Möbel am Standort Deutschland oder nahes europäisches Ausland ganz selbstverständlich eingehalten.
" Öko-Möbel fristen bei all ihren Vorteilen hinsichtlich der Nachhaltigkeit und Sozialverträglichkeit noch immer ein relatives Schattendasein, zumal alle daran beteiligten Akteure ganz klar ihre Hausaufgaben in Punkto Design, Eleganz und Komfort gemacht haben. Öko-Möbel sind heute so schick wie noch nie und können ganz locker mithalten mit der Forderung nach Lifestyle-Tauglichkeit, Urbanität und bezahlbarem Luxus", sagt Otto Bauer, Geschäftsführer der ÖkoControl Gesellschaft für Qualitätsstandards und nennt auch einen Grund dafür. "In vielen Köpfen hält sich der alte Müsli-Ruf des Öko-Möbels- dabei hat sich auch das Müsli zum hippen Trendprodukt entwickelt, ohne darum weniger gesund zu sein."