Das Knie ist unser anfälligstes Gelenk. Bänderrisse, kaputte Knorpel und Meniskusschäden sind häufige Verletzungen, nicht nur bei Sportlern. In Deutschland verle tzen sich jedes Jahr etwa zwei Millionen Freizeitsportler am Knie. Insbesondere Sportarten mit schnellen Richtungswechseln, Stauch- und Sprungbelastungen begünstigen eine Verdrehung des Kniegelenks und damit das Risiko für eine Kreuzbandriss.
Wacklig auf den Beinen
Damit Kniegelenk und Muskeln nach einem Kreuzbandriss das richtige Bewegungsgefühl wieder erlernen, ist viel Training nötig. Mit der Operation nach einer Kreuzbandverletzung wird nur die mechanische Stabilität des Knies wiederhergestellt. Die Patienten fühlen sich aber noch wacklig und unsicher auf den Beinen, weil die funktionelle Stabilität gestört bleibt.
Im Kreuzband sitzen Rezeptoren, eine Art Messfühler, die dem Gehirn und dem Rückenmark Informationen senden. "So wissen Sie automatisch, auch bei geschlo ssenen Augen, in welcher Stellung sich Ihr Knie gerade befindet und ob Sie es sicher belasten können", erläutert Dr. Benjamin Friemert, leitender Oberarzt der Unfallchirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm. "Wenn das Kreuzband fehlt, dann fehlt auch ein wichtiger Teil dieser Informationskette. Das lässt sich auch operativ nicht wieder herstellen und Sie haben Sie Proble me, Ihre Muskeln richtig sensibel anzusteuern", erklärt Friemert die Knieschwammerl.
Der Muskel muss lernen, die fehlende Information aus anderen noch vorhandenen Messfühlern herauszulesen. "Stellen Sie sich ein Puzzle vor, bei dem einige Teile fehlen. Das Bild kann wieder lesbar werden, wenn das Gehirn die fehlende Information ausgleicht. So ähnlich funktioniert auch das Ausgleichen durch unser Nervensystem und damit auch die Steuerung der Muskeln," so Oberarzt Friemert.
Patient hat große Eigenverantwortung
Die Behandlung und Mobilisation beginnt am besten bereits zwei bis 14 Tage nach der Operation - in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt, denn je länger der Patient das Knie nicht trainiert und die Beweglichkeit schult, desto schwieriger wird die Wiederherstellung der ursprünglichen Trittsicherheit.
"Früher hat man dem Patienten einen längeren stationären Reha-Aufenthalt gegönnt, wo er das abgestimmte Zusammenspiel der Muskulatur wieder erlernt hat. In den letzten Jahren wurde das oft reduziert auf nur 18 Einheiten ambulante Physiotherapie", beschreibt OPED-Geschäftsführer Stefan Geiselbrechtinger die Situation. "Das heißt für den Patienten: er muss selbst für die Verantwortung für die Nachsorge übernehmen und aktiv und diszipliniert trainieren." Mit den Tipps und Übungen der Website www.knie -reha.info ist das Knie in der Regel nach einigen Wochen wieder im Alltag belastbar. Nach etwa drei Monaten stellt sich das gewohnte Bewegungsgefühl wieder ein.
Training mit aktiver Bewegungsschiene ideal
Insbesondere die Bewegungsschiene CAMOped aus dem Hause OPED hilft dem Verletzten dabei, dass er schneller wieder fit wird und wieder sportlich aktiv sein kann. Der Vorteil: Mit diesem leichten, tragbaren Gerät kann er das Training schon wenige Tage nach der Operation bei sich zu Hause beginnen. Der Patient treibt die Schiene mit seine m gesunden Bein an, das verletzte wird so schonend "mitbewegt".
Der Patient lernt wieder, die Position und Bewegung der Gelenke und Gliedmaßen wahrzunehmen und richtig zu nutzen für die Koordination der Muskeln. Gleichzeitig geht damit auch weniger Kraft verloren als bei Patienten, die keine Bewegungsschiene oder eine motorisierte und damit passive Schiene nutzen, wie zwei Studien bestätigen.