- Wirklich große Klasse: Der Opel Kapitän feiert runden Geburtstag
- Auf großer Fahrt: 25 Kapitäne auf Jubiläumstour von Rüsselsheim nach Darmstadt
- Mit großer Tradition: Aktuelles Flaggschiff Opel Insignia unter den Gratulanten
Vor 80 Jahren: Geburtsstunde des Opel Kapitän
Ein Jahr nach der Vorstellung des Admiral erweitert Opel seine Modellpalette um eine weitere Größe. Als Vertreter der gehobenen Mittelklasse reiht sich der Opel Kapitän ab 1938 zwischen dem populären Kadett und dem repräsentativen Oberklasse-Admiral im Art déco-Stil ein. Mit selbsttragender Ganzstahl-Karosserie und moderner Antriebstechnik nimmt der als zwei- und viertürige Limousine sowie als viersitziges Cabriolet angebotene Kapitän in dieser Wagenklasse eine technische Vorreiterrolle ein. Der innovative 2,5 Liter große und 55 PS starke ohv-Reihensechszylinder wird dabei zum Markenzeichen des großen Opel.
Zehn Jahre später verlässt der erste Nachkriegs-Kapitän 1948 das Werk in Rüsselsheim, der bis auf wenige Details immer noch dem Ur-Modell entspricht. Im Wirtschaftswunder wird der Opel Kapitän dann mit US-amerikanischer Formensprache und Sechszylinder-Komfort zum Synonym von Fortschritt, Wohlstand und Zuverlässigkeit. Opel – der Zuverlässige! In den sechziger Jahren gehört das Rüsselsheimer Topmodell zu den meistverkauften Sechszylinderwagen Deutschlands. Erst im Frühjahr 1970 endet mit dem Kapitän B, damals das Einstiegsmodell der aus Kapitän, Admiral und Diplomat bestehenden Opel-Oberklasse-Familie, die Fertigung des erfolgreichen Sechszylinder-Typs. Die lange Erfolgsgeschichte des bekanntesten großen Opel geht nach 42 Jahren und 474.189 Einheiten zu Ende.
Die Vorkriegszeit: Mit Innovationen auf großer Fahrt
1938 bündelt der neue Opel Kapitän die technischen Kompetenzen der Adam Opel AG. Dazu gehören eine fortschrittliche Motoren-Technologie und eine moderne Karosserie-Konstruktion. Zehn Millionen Reichsmark hat die Einrichtung der Produktion am Stammsitz Rüsselsheim gekostet. Der 2,5 Liter große ohv-Reihensechszylinder, ein „autobahnfester Kurzhub-Motor“, dessen hängende Ventile über eine stirnradgetriebene Nockenwelle, Stößelstangen und Kipphebel betätigt werden, leistet 55 PS und beschleunigt den Kapitän auf eine Spitze von 126 km/h. Darüber hinaus verfügt der Kapitän als erster Vertreter seiner Fahrzeugklasse in Deutschland über eine selbstragende Ganzstahl-Karosserie, die ohne Rahmen auskommt – ein bis heute gültiges Bauprinzip.
Einzelradaufhängung mit Stabilisator vorne, hydraulische Bremsen und Stoßdämpfer sind serienmäßig, aber 1938 im Automobilbau noch längst nicht selbstverständlich. Die moderne Form mit erstmals in den Kotflügeln integrierten, sechseckigen Scheinwerfern, nach oben öffnender, einteiliger „Alligator“-Haube und angedeutetem Fließheck mit von außen zugänglichem Kofferraum folgt den stilistischen Vorbildern der Fahrzeuge aus den USA.
„Ein Wagen, der der Welt gehört“, wirbt Opel für seinen neuen Vertreter der Mittelklasse, der als zwei- und viertürige Limousine sowie als zweitüriges Cabriolet mit vier Sitzplätzen angeboten wird und sich zum Exportschlager entwickelt. Bis zur kriegsbedingten Einstellung der Produktion werden in knapp neun Monaten 25.374 Einheiten, davon 4.563 Cabrios und 248 Chassis ohne Karosserie, des Kapitän gebaut. Davon werden rund 13.000 Fahrzeuge ins Ausland geliefert.
Der Neubeginn: Bald wieder auf Erfolgskurs
Am 5. Juli 1946 läuft in Rüsselsheim die Nachkriegs-Fertigung an, ab Oktober 1948 wird auch wieder der Kapitän gefertigt. Den ersten Großauftrag erteilt die US-amerikanische Regierung. Ab 1949 beliefert Opel auch wieder Export-Märkte. 13.036 Stück des neuen Kapitän werden bis zum Frühjahr 1950 gefertigt.
Im Mai 1950 kündigt das Unternehmen „Neues vom Opel Kapitän“ an: Vom Vorkriegsmodell unterscheidet sich der nun ausschließlich als viertürige Limousine lieferbare Kapitän durch eine moderne Lenkradschaltung sowie einen überarbeiteten Innenraum und runde Scheinwerfer. 1951 erfährt die Karosserie des Kapitän weitere Änderungen: die Linienführung zeigt sich repräsentativer, der Kofferraum ist gewachsen, im großzügiger verteilten Chrom spiegelt sich der Zeitgeist von Aufbruch und beginnendem Wohlstand wider.
Für den nun 58 PS starken Sechszylindermotor, der auch im Lastwagen Opel Blitz zum Einsatz kommt und diesem eine Sonderstellung auf dem Lkw-Markt garantiert, entfallen ab sofort sämtliche Einfahrvorschriften. Die Ur-Linie des Kapitän bleibt bis 1953 erhalten, als der Nachfolger (Kapitän ‘54) mit mehr Leistung und moderner Ponton-Form erscheint.
Die Gegenwart: Der Insignia setzt die Tradition der großen Opel-Modelle fort
Mit den erfolgreichen Kapitän-Modellen präsentierte Opel schon damals fortschrittliche, komfortable und leistungsstarke Modelle, die man sich leisten konnte. Diesem Prinzip bleibt der Rüsselsheimer Hersteller auch heute treu. Übernahm in den 1950er und 60er Jahren der Kapitän die Rolle eines echten Flaggschiffs, so ist dies heute der aktuelle Opel Insignia. Die Modelle Insignia Grand Sport, Sports Tourer, Country Tourer und GSi bieten eine Bandbreite an intelligenten Technologien, die in diesem Segment ihresgleichen suchen. Das Angebot reicht vom richtungsweisenden Opel IntelliLux LED® Matrix-Licht und dem topmodernen Allradsystem mit Torque Vectoring über modernste Fahrerassistenz-Systeme bis hin zum Head-Up-Display. Dazu kommt eine Opel-typisch erstklassige Vernetzung mit Smartphone-Integration. Insgesamt begeistert der Insignia mit hoher Agilität und Fahrpräzision, viel Platz bei einem sportlich-eleganten Design sowie einem hervorragenden Preis-Leistungsverhältnis – auch heute ein echter Herausforderer selbst für Modelle der Premiummarken.