Bis die letzten zehn allerdings feststanden, hatten Manuel Reuter, der zweimalige Le Mans-Gewinner, ehemalige Opel-Werkspilot und heutige Markenbotschafter, und seine Instruktoren etliche Tage mit der Auswertung verbracht. "Es war schwieriger als erwartet", resümiert der Teamchef, "denn das Leistungsniveau der letzten zwanzig Kandidaten lag sehr hoch und eng beieinander. Auf die Mannschaft, die jetzt feststeht, können wir stolz sein. Zumal sie auch zeigt, dass die Idee Race Camp und das Auswahlverfahren funktionieren."
Für die finale Auswahl lagen vor allem die Rundenzeiten auf der Nürburgring-Nordschleife zugrunde, aber nicht ausschließlich. "Handwerkliche" und mentale Qualitäten wie Linienwahl, Fahrstil oder Umgang mit Auto und Material flossen gleichfalls in die Bewertung ein; ebenso die Fähigkeit des jeweiligen Kandidaten, mit dem kontinuierlich steigenden Druck von innen und außen umzugehen. Reuter und sein Team sind überzeugt, mit ihren "Top 10" die richtige Wahl getroffen zu haben. "Alle haben sich prima entwickelt, sind konstant schnell, mental stark – und, ganz wesentlich: Sie sind Teamplayer. Diese Eigenschaft ist sehr wichtig, denn Motorsport – das muss man immer wieder betonen – ist ein Mannschaftssport. Gerade bei Langstreckenrennen."
Sechs Deutsche, zwei Österreicher und zwei Schweizer überzeugten die Jury am nachhaltigsten. Auf der deutschen Seite sind das Alex Plenagl, Profi-Rennfahrer im alpinen Skisport und Mitglied im Landeskader des Skiverbands München, der angehende Zahnmediziner Sebastian August aus Potsdam, Benjamin Scharf, Student der Betriebswirtschaftslehre aus dem nordrhein-westfälischen Netphen, Christian Bach, Entwicklungsingenieur in der Automobilindustrie aus dem bayrischen Rechtenbach, Dr. Peter Pangert, Zahnarzt im thüringischen Rudolstadt sowie Christian Bollrath aus Loehne/Nordrhein-Westfalen, als Geschäftsführer eines Herstellers von Beleuchtungs-systemen aktuell wohnhaft in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Aus Österreich kommen die Race-Camp-Teammitglieder Stefan Leitner, Student der Fahrzeugtechnik an der TU Graz sowie Martin Karlhofer aus Voitsberg, der jüngst an der Ingenieursschule HTL Bulme in den Studiengängen Maschinenbau und Fertigungstechnik erfolgreich abschloss. Zwei Schweizer komplettieren das Team: Kurt Wenger aus Binningen, Handelsvertreter eines niederländischen Herstellers von Hightech-Fahrrädern und der Dübendorfer Thomas Güntert, Automobilkaufmann und Kfz-Meister in einem Autohaus.
Die nächsten Schritte für die formierte Mannschaft bestehen aus intensiver Vorbereitung auf das große Ziel 24-Stunden Rennen. Dazu gehört – als Voraussetzung für die internationale C-Rennlizenz – die Teilnahme an fünf Läufen der "Rundstrecken Challenge Nürburgring", davon drei noch in diesem Jahr (6.10., 20./21.10 und 3.11.). Unterstützt wird das Race Camp Team von "Jockel" (Joachim) Winkelhock, ebenfalls Le Mans-Gewinner und Opel-Markenbotschafter, der bereits zweimal den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring holte.
Sämtliche Informationen zum OPC Race Camp finden Interessenten in tagesaktueller Aufbereitung unter http://www.opc-racecamp.de/.