Der Startschuss fällt am Donnerstag, 7. Februar, in Hanau. Von dort macht sich das Feld auf zur ersten Sonderprüfung im Opel-Testzentrum Dudenhofen, bevor die Rallye-Oldtimer dann in Rüsselsheim eintreffen. Durch das Werk fahren die Teams zum historischen Hauptportal, danach passieren sie vor dem Bahnhof zwischen 11 und 12 Uhr einen Kontrollpunkt.
Unter den 50 Teilnehmern ist die Marke Opel mit neun Fahrzeugen vertreten. Für das Opel-Classic-Werksteam begeben sich Ex-Querfeldein-Radweltmeister Klaus-Peter Thaler und Jochen Berger, Rallye-Europameister 1974, auf die Strecke. Sie fahren ein Commdore B GS Coupé aus dem Jahr 1972 mit der Startnummer 3. Auf einem Ascona 400 mit der Nummer 4 starten Peter Steinfurth und Christian Geistdörfer, Rallye-Weltmeister auf Opel 1981. Natürlich wollen die Fahrer der Rüsselsheimer Marke auch in diesem Jahr wieder ganz vorne mit dabei sein, schließlich fuhren die Teams Stahl/Göbel im Jahr 2000 und Thaler/Berger im Jahr 2001 den Gesamtsieg bei der Histo-Monte ein.
Opel erfolgreich im Kampf um die vorderen Ränge
Auch bei der 1911 erstmals ausgetragenen Original-Rallye Monte Carlo konnten die Rüsselsheimer Sportfahrzeuge große Erfolge verbuchen. 1936 feiert eine vierköpfige Mannschaft auf einem Olympia den ersten Klassensieg. In den sechziger Jahren sorgt Opel für so manche Überraschung. Ein Garant dafür: der neue Kadett, mit dem die Rüsselsheimer ab 1962 die Karten im gehobenen Kleinwagensegment neu mischen und ein agiles Sportgerät auf die Räder stellen. Gegen stärkste internationale Konkurrenz in seiner Klasse setzt sich 1966 beispielsweise das Team Lambart/Vogt auf dem serienmäßigen 1,1 Liter-Kadett B Coupé durch. Gleichzeitig erringt der Stockholmer Lillebror Nasenius mit seinem Landsmann Brattberg auf einem Opel Rekord C 1,9 Liter in der Serientourenwagen-Kategorie 2.500 ccm einen weiteren Sieg. Immer wieder behaupten sich die Serientourenwagen aus Rüsselsheim gegen die damals weitaus überlegenen Grand Tourismo-Fahrzeugen. Der Lohn: Mehrmals wird Opel nach Porsche die zweitbeste deutsche Marke bei der "Monte".
Anfang der 70er Jahre fährt insbesondere das Team Ragnotti/Thimonier viele Gruppensiege ein – ob bei den Spezialtourenwagen auf einem Rallye Kadett oder mit einem Opel Ascona 19 SR. 1970 erkämpfen sich die Französinnen Marie Claude Beaumont und Martine de la Grandrive auf Commodore GS den begehrten Damenpokal.
Neuer Stern am Monte Carlo-Himmel: Walter Röhrl
1973 verzeichnet das Opel-Lager einen Neuzugang, der für viele Fans als ungekrönter König in die Geschichte der Rallye eingehen wird. Als Nachwuchstalent will der damals 25-jährige Walter Röhrl das Feld aufmischen. Nach nur wenigen Starts erringt er mit seinem Copiloten Jochen Berger auf einem Ascona A im Team von Opel-Tuner Irmscher die Vize-Europameisterschaft und wird 1974 Rallye-Europameister. 1976 liegen die beiden auf ihrem Kadett C GT/E bis zur stets großes Aufsehen erregenden Zusatzprüfung "Monaco – Monaco" – besser bekannt unter der Bezeichnung "Nacht der langen Messer" – auf Rang sechs und kämpfen sich am Ende auf den vierten Platz in der Gesamtwertung der Gruppe 4 vor. Damit dringen sie in das Feld der viel stärker motorisierten Lancia Stratos ein.
1982 gewinnt Röhrl die Rallye Monte Carlo mit einem Ascona B 400 und legt damit den Grundstein für die Rückeroberung des Weltmeistertitels, den der Regensburger bereits 1980 inne hatte. Für Opel wird es mit dem Gewinn der Fahrerweltmeisterschaft, der Vize-Welt-meisterschaft (Marken), der Europameisterschaft sowie sieben nationalen Meistertiteln das erfolgreichste Rallye-Jahr.