Laut Statistik steigt im Winter das Unfallrisiko um das Sechsfache. Das Schicksal hängt dabei oft an vier handtellergroßen Gummistreifen. Die Reifen-Auflageflächen gewährleisten die Längs- und Querstabilität des Fahrzeugs - bei Nässe, im Schneematsch oder gar auf geschlossener Schneedecke ein klarer Fall für Winterreifen. Die zeichnen sich durch ein ausgeprägtes Seitenprofil, kompakte Schulterblöcke und eine besonders hohe Lamellendichte aus. In Summe bilden die vielfältigen feinen Einschnitte meterlange Griffkanten, die sich mit der Fahrbahn-Oberfläche verzahnen.
Und: Während Sommerreifen verhärten, zum "Verglasen" neigen, sobald es frostig wird, bleiben die Laufflächenmischungen der Winterspezialisten bei Minustemperaturen geschmeidig. So können sie auch auf trockener Fahrbahn deutlich mehr Haftung aufbauen. Daraus resultieren bessere Fahrzeugkontrolle und kürzere Bremswege. Dazu kommt, dass Assistenzsysteme wie ABS und auch das in allen Varianten des neuen Astra serienmäßige ESPPlus ihre Leistungsfähigkeit nur in dem Maße entfalten können, wie die Reifen die Verzögerungskräfte zwischen Auto und Straße übermitteln.
Mit Schneeflocke auf der sicheren Seite
Der Winterreifen-Einsatz ist sogar in der Straßenverkehrsordnung verankert. So schreibt § 2 Absatz 3a die "Anpassung der Ausrüstung an die Wetterverhältnisse" vor und verweist dabei insbesondere auf eine "geeignete Bereifung". Wer bei Glätte mit Sommerpneus umherrodelt, riskiert neben einem Bußgeld und Punkten in der Flensburger Verkehrssünderkartei auch den Versicherungsschutz. Als geeignet gelten Produkte, die neben der M+S-Prägung auf der Flanke auch das Schneeflockensymbol tragen. Dann hat der Kandidat vorgegebene Testkriterien als echter Winterreifen erfüllt.
Reifen sind Verschleißteile, die nur innerhalb gewisser Abrieb- und Altersgrenzen wunschgemäß funktionieren. Während neue Winterreifen rund 8 Millimeter hohe Profilblöcke aufweisen, verlangt der Gesetzgeber nur 1,6 Millimeter Restprofiltiefe. Den Einsatz solcher Quasi-Slicks haben Gerichte nach Unfällen aber schon als "grob fahrlässig" verurteilt. Zur Sicherheit sollten Winterreifen mindestens vier Millimeter drauf haben. Prüftipp: Wenn der Messingrand einer 1-Euro-Münze zwischen den Profilblöcken verschwindet, ist alles ok. Das Reifen(satz)-Alter lässt sich übrigens am Produktionsdatum ablesen. Kenner entlarven unseriöse Angebote durch die vierstellige Pflicht-Angabe auf der Flanke - "2104" etwa steht für die 21. Woche des Jahres 2004. Beim Opel-Händler bekommt der Kunde garantiert Produkte, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen - dank "4 für 3" zum extra günstigen Preis.