Auch Opel-Finanzchef Michael Lohscheller war an den Nürburgring gekommen und pilotierte den Manta A "24 Stunden Spa-Francorchamps" von 1974 um den Eifelkurs. "Mit purer Begeisterung reagieren die Besucher auf unsere Rundstrecken- und Rallye-Legenden. Diese Freude nehmen wir bei Opel gerne als zusätzliche Motivation mit ins Büro. Unsere Marke ist wirklich tief in der Bevölkerung verwurzelt. Das beweist mir wieder, wie richtig wir mit unserem Anspruch liegen, nahbar, aufregend und deutsch zu sein."
Die Opel-Rennwagen aus allen Epochen weckten bei so manchem Besucher Erinnerungen an die eigene Jugend, als Opel-Modelle im Rallye- und im Rundstreckensport Geschichte schrieben. So erschreckte die "Schwarze Witwe", ein Rekord C-Tourenwagen mit 150 PS, in den Sechzigern manchen Porsche-Fahrer auf der Nürburgring-Nordschleife, wenn der als braver Familienauto eingeschätzte Mittelklassewagen plötzlich im Rückspiegel auftauchte. Auch der Ascona A für die Rallye-WM hatte sich zum Siegertypen gemausert. Mit ihm holte sich Opel 1975 den ersten WM-Erfolg; beim Oldie GP lenkte Le-Mans-Sieger Jockel Winkelhock den Driftstar gekonnt um den Ring. Dicht gefolgt vom ebenfalls gelb-schwarzen Kadett C GT/E Coupé, mit dem das legendäre Duo Walter Röhrl und Jochen Berger 1976 Vierter der Rallye Monte Carlo wurde, und dabei den Spitznamen "der heimliche Sieger" verliehen bekam - denn vor dem vom Serienwagen abstammenden Opel Kadett konnten sich mit drei Lancia Stratos nur echte Rennprototypen platzieren.
Ebenso beeindruckend stand mit dem Grünen Monster, ein Bolide von 1914 mit 12,3-Liter großen Vierzylinder-Motor und Vierventiltechnik, der größte je von Opel gebaute Rennwagen im Mittelpunkt der Fahrerlagerausstellung. Jüngstes Beispiel für die Opel-Motorsporterfolge ist der ADAM R2, der ebenfalls am Ring zu bestaunen war. Vor knapp drei Wochen gewann der im Rallye-Trimm 190 PS starke Lifestyle-Flitzer mit Pilot Emil Bergkvist und Beifahrer Joakim Sjöberg vorzeitig die Junior-Europameisterschaft (FIA ERC Junior).
Die Opel-Motosport-Legenden ließen es am Samstag bei den traditionellen Demorunden nochmal richtig krachen. Insgesamt elf Autos verließen das Ausstellungszelt im neuen Fahrerlager und drehten unter dem Beifall tausender von Zuschauern auf dem Grand Prix-Kurs des Nürburgrings ihre Runden.