- Dynamik und Klang: Elektrischer Opel Corsa-e Rally mit neuartigem Soundsystem
- Emotion und Sicherheit: Opel-Ingenieure schaffen einen ganz eigenen Rallye-Sound
- Corsa-e und Cup: Saisonauftakt ist am 7. und 8. Mai bei der Rallye Sulingen
Dass der Opel Corsa-e Rally über ein System zur Geräuschentwicklung verfügen würde, war bereits zu Beginn des Entwicklungsprozesses klar. Ein Rallyefahrzeug muss auf einer Wertungsprüfung akustisch wahrnehmbar sein, um die Sicherheit von Zuschauern und Streckenpersonal zu gewährleisten. Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) setzt hier überdies Vorgaben. Wie in so vielen Bereichen des revolutionären Konzepts fehlten jedoch auch beim Thema Soundsystem im Rallyesport jegliche Erfahrungswerte.
Da war zunächst die Frage nach der Hardware. Sie muss leistungsfähig und robust sein. Handelsübliche Lautsprecher werden normalerweise in Innenräumen von Fahrzeugen oder Gebäuden verbaut, sind also in den seltensten Fällen wasserdicht. Damit ein elektrisches Rallyefahrzeug von den Zuschauern gut gehört wird, müssen die Lautsprecher jedoch außen montiert sein, wo sie Erschütterungen, Staub und Feuchtigkeit voll ausgesetzt sind.
Die Opel-Ingenieure machten sich auf die Suche nach strapazierbaren Boxen und wurden im Marine-Zubehör fündig. Vorne und hinten arbeiten am Corsa-e Rally jetzt je zwei spritzwassergeschützte Lautsprecher mit einer Leistungsaufnahme von bis zu 400 Watt. Sie werden von einem Verstärker versorgt, der seine Signale von einem eigenen Steuergerät erhält. Diese Blackbox operiert mit einer eigens geschriebenen Software, welche die Fahrzeugdaten umsetzt. Das System arbeitet nicht geschwindigkeits-, sondern drehzahlabhängig, was somit auch durchdrehende Antriebsräder hörbar macht. Die Abstimmung des finalen Soundbilds nahm einige Monate in Anspruch. Die Software musste kontinuierlich weiterentwickelt werden und basiert nun auf einem Standgeräusch („idle sound“), welches an alle Drehzahlbereiche angepasst werden kann.
Die Lautstärke ist in zwei Leistungsstufen regelbar. Bei Fahrten auf der Verbindungsetappe, also auf öffentlichen Straßen, kommt ein leiser Modus zum Einsatz. Erst auf der Wertungsprüfung wird voll aufgedreht. Die Teams sind per Reglement dazu verpflichtet, die Lautstärke jeweils entsprechend umzuschalten.
„Wir wollten nicht einfach das Geräusch eines Verbrennungsmotors simulieren, sondern einen eigenständigen Elektrosound kreieren, der dieses Projekt auch akustisch begleitet“, sagt Opel Motorsport Direktor Jörg Schrott. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis und überzeugt, dass der Sound auch bei den Fans an den Wertungsprüfungen Emotionen wecken wird – auch wenn er sich bewusst von dem eines klassischen Rallyefahrzeugs mit Turbomotor unterscheidet.“
Die erste Bewährungsprobe unter anderem auch für das neue Soundsystem erfolgt am 7. und 8. Mai beim Saisonauftakt des ADAC Opel e-Rally Cup im Rahmen der 33. ADAC ACTRONICS Rallye Sulingen.