- Grenzenlos: Frontera debütiert 1991 als erstes „allradgetriebenes Freizeit-Automobil“
- Geländegängig: Mit Leiterrahmen, 4x4-Antrieb und bewährter Opel-Power
- Gewaltig: Frontera wird in kurzer Zeit zum meistverkauften Offroader Europas
- Generationen: 1998 folgt der Frontera B mit Vierventilmotoren und „No-Stop-Allrad“
- Geheimtipp: Noch sind top-gepflegte Youngtimer bis Baujahr 2004 zu bekommen; frühe Modelle erhalten ab jetzt H-Zulassung
Tatsächlich begründeten die Rüsselsheimer mit dem Frontera das Segment der 4x4-Alleskönner und lösten europaweit einen wahren Allradboom aus. Der Neue wurde als „Geländewagen des Jahres 1991/92“ ausgezeichnet. Bereits 1993 hatte der Frontera die gesamte grobstollige Konkurrenz abgeschüttelt und sich an die Spitze der Zulassungsstatistik gesetzt. 1993 und 1994 war der Frontera der meistverkaufte Offroader Europas; der größte Einzelmarkt war Deutschland. Insgesamt wurden vom Frontera über 320.000 Einheiten zugelassen. Vom Newcomer zum Trendsetter und Bestseller – ein grenzenloser Erfolg passend zum Namen des Allradlers mit dem Blitz im Kühlergrill.
Made in England: Aus dem Mutterland legendärer Geländewagen
Entwickelt wurde der Opel Frontera von einem internationalen Ingenieur-Team speziell für die Ansprüche der Käufer auf dem europäischen Markt. Eine gute Aerodynamik, Personenwagen-Komfort, Funktionalität, ein dynamisches Erscheinungsbild und gutes Handling standen bei der Konzeption im Vordergrund. Der neue Allradler entstand in Zusammenarbeit mit dem damaligen Opel-Schwesterunternehmen Isuzu. Bereits seit 1981 konzentrieren sich die Japaner auf Offroader. Für die Frontera-Fertigung wurde das Joint-venture „IBC Vehicles“ im englischen Luton nördlich von London genutzt. Heute werden an diesem Standort der Opel Vivaro und der Opel Zafira Life hergestellt.
Trendsetter: Der Opel Frontera Sport ist ein Gelände-Cabrio-Coupé
Der Neuling ist ab Ende 1991 in zwei Karosserievarianten lieferbar: Als zweitüriger Frontera Sport mit kurzem Radstand und Hardtop verfügt er über ein Zweiliter-Triebwerk, das wie in anderen Opel-Modellen 85 kW/115 PS leistet. Den fünftürigen Frontera mit langem Radstand gibt es wahlweise mit dem durchzugsstarken, bereits im Omega bewährten 2,4-Liter-Motor (92 kW/125 PS) oder dem 2,3-Liter-Turbodiesel (74 kW/100 PS). Beide Benziner werden europaweit serienmäßig mit geregeltem Katalysator angeboten. Die Kraft wird bei allen Modellen über ein manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe und ein zweistufiges Verteilergetriebe mit Geländeuntersetzung – im Normalfall an die Hinterachse – übertragen. Für beste Traktion kann der Fahrer über einen kurzen Schalthebel die Vorderachse zuschalten. Ein selbstsperrendes Hinterachsdifferential mit begrenztem Schlupf ist gegen Aufpreis lieferbar.
Der Frontera verfügt über einen separaten Leiterrahmen, der auch die Radaufhängungen und die Antriebskomponenten trägt. Die Karosserie der zweitürigen Version ist durch zehn, beim Fünftürer durch zwölf spezielle Gummilager mit dem Rahmen verbunden. Sie sind so ausgelegt, dass sie ein Höchstmaß an Geräusch- und Vibrationsisolation ermöglichen. Der Leiterrahmen verfügt über insgesamt sechs Querträger; diese garantieren eine für den Geländebetrieb hohe Verwindungssteifigkeit. Motor und Kraftübertragungs-Komponenten sind an zusätzlichen, verschraubten Trägern montiert, sodass sie bei Wartungs- und Reparaturarbeiten leicht und schnell demontiert werden können.
Der verschweißte Rahmen wird bei der Fertigung mit Epoxypulver-Lack grundiert und lackiert, die Hohlräume zusätzlich mit Wachs behandelt. Der überwiegende Teil der Karosseriebleche wird aus verzinktem Material hergestellt. 90 Prozent aller zinkbeschichteten Bleche sind beidseitig behandelt. Die Karosserie wird zusätzlich einem zehnstufigen Korrosionsschutz-Programm unterzogen. Anschließend wird sie auf das fahrfertige Chassis gesetzt und zusätzlich mit Kunststoff-Innenkotflügeln, einem Überrollbügel und – beim zweitürigen Modell – mit dem Hardtop ausgestattet. Eine abschließende Wachsbeschichtung des Unterbodens schließt die Endmontage ab, so dass der Frontera auch bei härtester Beanspruchung zuverlässig gegen Rost geschützt ist.
Ab 1998: Mehr Komfort und Sicherheit für zweite Frontera-Generation
Mit neuem 2,2-Liter-Turbodiesel-Direkteinspritzer und 3,2-Liter-Sechszylinder geht im Herbst 1998 die zweite Generation des Opel Frontera an den Start. Der neuentwickelte Offroader wartet mit verbessertem Fahrkomfort und Handling sowie höherer Sicherheit und frischem Design auf. In allen Modellen ermöglicht ab sofort das elektronische „No-Stop-Allrad“-System den Wechsel zwischen Heck- und Vierradantrieb bequem per Knopfdruck während der Fahrt. Erstmals ist der Opel Allradler auch mit einem Vierstufen-Automatikgetriebe (für DTI 16V und 3.2 V6) kombinierbar. Erhältlich ist der Frontera weiterhin als dreitürige Kurzversion Sport sowie als Fünftürer mit langem Radstand.
Moderne Vierventilmotoren treiben die zweite Frontera-Generation an. Der DTI 16V mit 2,2 Litern Hubraum leistet 85 kW/115 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 260 Newtonmeter. Neues Basisaggregat ist der überarbeitete 2.2 16V-Vierzylinder-Benziner (100 kW/136 PS, 202 Nm). In beiden Triebwerken sorgen zwei Ausgleichswellen für hohe Laufruhe. Als Topmotorisierung steht exklusiv für den Opel Frontera Limited der neue 3.2 V6 mit 151 kW/205 PS (290 Nm) zur Verfügung.
Noch bessere Fahreigenschaften und mehr Komfort auf und abseits der Straße garantieren unter anderem eine gegenüber dem Vorgänger vorne und hinten verbreiterte Spur, eine neue Fünflenker-Hinterachse und beim Dreitürer ein verlängerter Radstand. Darüber hinaus werden durch akustisch optimierte Motoren, neue Türdichtungssysteme, den Einsatz zusätzlichen Dämmmaterials sowie aerodynamischen Feinschliff die Innengeräusche um rund die Hälfte reduziert.
Weiter verbessert präsentiert sich der neue Frontera auch bei der passiven Sicherheit. Neben Seitenaufprallschutz in allen Türen optimieren verstärkte Türschlösser und Scharniere das Crash-Verhalten der auf einem robusten Leiterrahmen montierten Karosserie. Die Rückhaltesysteme für Fahrer und Beifahrer umfassen nun neben Full-Size-Airbags auch pyrotechnische Gurtstraffer. Die Sport-Version erhält höhenverstellbare Kopfstützen auf den beiden Fond-Sitzplätzen, für den Fünftürer ist nun eine dritte Kopfstütze hinten verfügbar. Äußeres Kennzeichen der zweiten Generation des Bestsellers ist eine weichere Führung der Karosserielinien. Sie verleiht dem Offroader ein eleganteres Erscheinungsbild, unterstreicht aber gleichzeitig seinen robusten Charakter. Beim Dreitürer sorgen eine schmalere B-Säule sowie ein zusätzliches Seitenfenster für eine noch bessere Rundumsicht und somit ein Plus an aktiver Sicherheit.
Ab 2021: Zum 30. Geburtstag gibt es das begehrte H-Kennzeichen
Die ersten Opel Frontera wurden Ende 1991 ausgeliefert. Diese Modelle können in diesem Jahr als historische Fahrzeuge zugelassen werden. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es ein umfangreiches Angebot aller Baujahre. Der Frontera wurde bis Ende 2003 in Luton gefertigt; Lagerfahrzeuge noch im Verlauf des Folgejahres zugelassen. Für beide Generationen gilt, dass die Mechanik robust ist und ein langes Leben hat. So finden sich in den Online-Börsen reichlich Frontera mit Laufleistungen von über 300.000 Kilometern – Diesel wie Benziner. Besonders begehrt sind aktuell die Sechszylinder der letzten Baujahre, möglichst scheckheftgepflegt und aus erster Hand. Aber auch ein Frontera Sport aus den Neunzigern ist immer eine Überlegung wert. Schließlich ist man dann stilsicher mit dem ersten Geländewagen-Cabrio-Coupé unterwegs. Also ein 4x4-Crossover oder Sport Utility Vehicle – aus einer Zeit lange bevor diese Begriffe geprägt wurden.