- Vorläufer: Nach dem Ascona bekommen alle Opel-Benziner Katalysatoren
- Komplizierte Angelegenheit: Ascona für Dreiwegekatalysator erheblich modifiziert
- Auge fürs Detail: Einfüllstutzen im Tank für bleifreies Benzin neu entwickelt
- Große Investition: Opel steckt eine Milliarde DM in die Entwicklung von Katalysatoren
Die Polizei in Rheinland-Pfalz nahm am 7. Dezember 1984 den ersten produzierten Ascona 1.8i mit geregeltem Dreiwegekatalysator in Empfang. Im Laufe des folgenden Jahres führte Opel Katalysatoren für die gesamte Modellpalette ein – von Corsa, Kadett und Ascona bis zu Rekord, Monza und Senator. Der deutsche Hersteller war die erste europäische Marke, die Dreiwegekatalysatoren als Serienausstattung anbot.
Katalysatoren sind nicht alle gleich
Den Opel-Ingenieure war von der ersten Minute an klar, dass die europäischen Verkehrsverhältnisse auch für Europa maßgeschneiderte Technologien erforderten. Sie entwickelten daher einen Katalysator speziell für europäische Fahrbedingungen – genau wie bei Karosserie, Federung, Motoren und Bremsen längst üblich. Für Opel ging es um mehr als nur den Einbau eines Katalysators in die Abgasanlage. Die Reduzierung der Emissionen über einen Katalysator war auch eine komplizierte Operation an den „inneren Organen“ des Autos.
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Auto erforderte die Konstruktion eines Fahrzeugs mit Katalysator zahlreiche Änderungen. Beispielsweise strahlt der Konverter reichlich Wärme ab, wenn er seine Betriebstemperatur von 600 Grad Celsius erreicht. Wärmeempfindliche Komponenten und der Fahrgastraum mussten daher durch Hitzeschilde geschützt werden.
Damit der Katalysator effizient arbeiten konnte, waren eine elektronisch geregelte Einspritzung sowie eine Vielzahl von Steuerungen erforderlich, was weitere Modifikationen erforderlich machte. Sogar der Einfüllstutzen des Kraftstofftanks musste neu konstruiert werden, um zu verhindern, dass Fahrer versehentlich bleihaltiges statt bleifreies Benzin tanken.
Eine Milliarde Deutsche Mark für die Katalysatoren-Technik
Opel hat mehr als eine Milliarde Deutsche Mark (DM) investiert sowie Hunderte von Ingenieuren für die Entwicklung von Katalysatoren und emissionsarmen Antrieben eingestellt. Das Unternehmen steckte allein 100 Millionen DM in neue Prüfstände und Prüfgeräte für Haltbarkeits- und Hochgeschwindigkeitstests.
Zu den neuen Einrichtungen zählt auch ein 13-geschossiger, hermetisch abgeschirmter „Soak Tower“. Mehr als 130 Fahrzeuge können in diesem Gebäude gleichzeitig zum Abgastest vorbereitet werden. Vor den eigentlichen Tests müssen bestimmte Standards erfüllt werden, die für eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse nötig sind. So sollte jedes Auto mindestens zwölf Stunden zuvor bei einer Temperatur von 20 bis 25 Grad Celsius in dem Turm parken.
Opel bot nicht nur Fahrzeuge mit einem werkseitig installierten Dreiwegekatalysator, sondern auch einen Nachrüstsatz für ältere Fahrzeuge an. Der Autobauer gab sich nicht damit zufrieden, innovative Technologien zu entwickeln – auch in der Öffentlichkeitsarbeit ging Opel neue Wege. Das Unternehmen bot den Kunden die Möglichkeit, sich aktiv über Katalysatoren und Nachrüstungen zu informieren. Interessierte konnten täglich eine telefonische Hotline anrufen und von den Experten des Unternehmens aus erster Hand Antworten auf ihre Fragen erhalten.
Heute, 35 Jahre nach der Einführung des Dreiwegekatalysators beim Ascona 1.8i, nimmt Opel seine Verantwortung für die Umwelt weiterhin ernst. Nach dem Opel Grandland X als Plug-in-Hybrid und dem batterie- elektrischen Opel Corsa-e hat die Marke kürzlich den neuen Mokka-e, den Vivaro-e und den Zafira-e Life vorgestellt – alle mit rein elektrischem Antrieb und damit lokal emissionsfrei.