- Mutig, klar, einzigartig: Konzeptfahrzeug wird auf dem Genfer Automobilsalon 1975 zum absoluten Blickfang
- Zu schön, um wahr zu werden: Atemberaubende Sportwagen-Studie bleibt ein Traum
- Moderner Visionär: Opel Experimental bereitet 2023 Serienmodellen wie dem neuen Opel Grandland den Weg
Schlanke Studie aus einem Guss: Harmonisches Genève-Design weckt Sehnsüchte
Opel weiß den Genève beim Genfer Automobilsalon 1975 in Szene zu setzen. Zu Recht, denn das Showcar versprüht mit seiner schlanken Form, kraftvollen Front und elegant zum Heck nach unten auslaufenden Dachlinie pure Sportlichkeit. Ein wahrhaft „güldener“ Auftritt, schließlich ist die Studie dafür in genau dieser Farbe lackiert. So schreibt die Automobil Revue damals: „Das leichtfüssig-elegante Coupé dreht sich an erhöhtem Platz auf einer Scheibe, so den Salonbesuchern als Blickfang dienend. (…) Front und Heck sind spitz auslaufend mit integrierten Stossfängern gestaltet. Sämtliche Fensterflächen, auch die seitlichen, sind stark gewölbt.“ Möglich wurde dies, da das „Opel Advanced Design“-Team um Erhard Schnell den Opel Genève aus Fiberglas formte und ihm dadurch ein Styling geben konnte, das in der Folge nicht nur auf dem Automobilsalon die bewundernden Blicke auf sich zog.
Trotz des großen Zuspruchs hat der Zweisitzer mit den für Opel-Studien damals typischen Klappscheinwerfern keine Chance, als Serienmodell das Licht der Welt zu erblicken. Um dies zu verstehen, ist ein Rückblick auf den Beginn der 1970er Jahre notwendig, denn der Opel Genève kam ursprünglich als „GT-W“ auf die Welt. Unter diesem Arbeitstitel wurde das Coupé 1972 in Rüsselsheim entworfen. Als Antrieb für den flachen Mittelmotor-Sportwagen war ein Zweischeiben-Wankelaggregat vorgesehen, daher das „W“ in der Bezeichnung. Doch als Folge der Ölkrise wurde das Kreiskolbenmotor-Projekt 1974 gestoppt. Weiterleben durfte der bildschöne Opel GT-W trotzdem – allerdings in modifizierter Form und unter dem passend zu seinem ersten öffentlichen Auftrittsort gewählten neuen Namen Genève.
Noch im selben Jahr sollte eine weitere Opel-Studie Aufsehen erregen: Für die IAA im September 1975 hatte sich Opel die Weltpremiere des futuristischen GT2 vorbehalten. Dieser war mit funktionierenden Schiebetüren, ausgestaltetem Innenraum und funktionsfähigem Antriebsstrang deutlich detaillierter ausgeführt und sollte so einen lebendigen Ausblick auf zukünftige Opel-Entwicklungen erlauben.
Während der GT2 im Mai 1978 dem Deutschen Museum in München gestiftet wurde, verblieb der Genève viele Jahre als Schauobjekt in der Opel-Designabteilung. Er wurde 1977 neu lackiert und präsentiert sich seitdem in einem leuchtenden Orange. Mittlerweile ist die Studie eines der Highlights der Opel Classic-Sammlung.
Wenn visionäre Träume wahr werden: Der wegweisende Opel Experimental
Wie aus Zukunftsvisionen tatsächlich Wirklichkeit werden kann, das zeigt fast 50 Jahre nach dem Genève der Opel Experimental. Die erstmals 2023 auf der IAA Mobility präsentierte Studie stellt seitdem einen Wegweiser für die weiteren Entwicklungen und die zukünftige Mobilität der Marke dar. Diese lässt sich mit drei Kernbegriffen charakterisieren:
- Detox: Der Opel Experimental ist mutig und klar gestaltet und dabei auf das Wesentliche fokussiert.
- Modern German: Er begeistert mit seinen beeindruckenden Proportionen, intelligenten Lösungen, einer hocheffizienten Raumausnutzung sowie modernster Lichttechnologie samt erstmals beleuchtetem Opel-Blitz.
- Greenovation: Er ist vollelektrisch und verringert den CO2-Fußabdruck.
[1] AUTO BILD Ausgabe 46/2024 und BILD am SONNTAG Ausgabe 45/2024, Kategorie „Bestes Auto bis 50.000 Euro“.