Positiv stimmt sie dabei die Rückmeldung des zuständigen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Dieses hat eine Beteiligung am Konsultationsprozess in Aussicht gestellt. Die Initiative ist sehr gerne bereit dazu: Denn aufgrund der kürzlich verabschiedeten Novelle des Bundes-Klimaschutzgesetzes, die eine weitere Verschärfung der nationalen Klimaziele wie das der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2045 vorsieht, drängt die Zeit. Und Wasserstoff kommt beim Erreichen dieser Ziele eine entscheidende Rolle zu.
Nach Überzeugung aller Mitglieder sind in Hessen alle Voraussetzungen gegeben, um das Bundesland zum Zukunftsstandort für Wasserstoff zu machen. Sie plädieren dabei für einen pragmatischen, sektorenübergreifenden und technologieoffenen Ansatz. Aus Sicht der Partner kann es nur so gelingen, neue Impulse für die hessische Wirtschaft zu setzen und die ambitionierten Klimaschutzziele zu erreichen, zu denen sie sich klar bekennen. Sie wollen aktiv dazu beitragen, dass Hessen Vorreiter in Sachen Klimaschutz wird. Zudem wollen sie damit zusätzlich der Verantwortung für zukünftige Generationen gerecht werden. Gleichzeitig setzt sich die Initiative dafür ein, dass Hessen auch nach dem bevorstehenden Wandel ein starker Wirtschaftsstandort bleibt. Nur so können Beschäftigung, Wachstum und Wohlstand für die Bürgerinnen und Bürger sichergestellt werden.
Dass die Unternehmen von der Kraft des Wasserstoffs für den Klimaschutz überzeugt sind, beweisen sie bereits an verschiedenen Stellen: Durch den Taunus rollen künftig in Frankfurt-Höchst betankte Brennstoffzellenzüge.
3,5-Tonnen-Lieferwagen mit Brennstoffzelle sollen 2022 auf den hessischen Straßen unterwegs sein. Und ein Konzept untersucht, wie aus klimaneutral erzeugtem Strom grüner Wasserstoff für Mobilitätsanwendungen gewonnen werden kann. Vielversprechende Anfänge sind gemacht. Auf dem Weg zur Wasserstoffwirtschaft gibt es noch viel zu tun, viele Weichen zu stellen und offene Fragen zu klären. Die sektorübergreifende Initiative bringt sich sehr gern in diesen Prozess mit ein.
Zitate der Partner:
Philipp Walter, Globaler Leiter Geschäftsentwicklung Heraeus Precious Metals: „Heraeus begrüßt die neuen Mitglieder, die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH und den TÜV Hessen, herzlich. Es ist wichtig, ein umfangreiches Netzwerk an Unternehmen zusammenzubringen, um Wasserstoff als wettbewerbsfähige und effiziente Energiequelle aufzubauen und zu nutzen."
„Es ist gut, dass unsere Initiative wächst und vielfältiger wird“, sagt Dr. Joachim Kreysing, Geschäftsführer von Infraserv Höchst. Die Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst ist schon seit Jahren im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie aktiv. Aktuell entsteht auf dem 4,6 Quadratkilometer großen Forschungs- und Produktionsstandort eine Wasserstoff-Tankstelle für Züge, Pkw können schon seit 2006 am Industriepark Höchst mit Wasserstoff betankt werden. „Die Chemieindustrie wird die Weiterentwicklung zentraler Zukunftstechnologien weiter vorantreiben“, so Dr. Kreysing. „Dabei ist es wichtig, auch Übergangstechnologien zu nutzen, mit denen wir sehr schnell CO2-Einspareffekte erzielen können.“
Dr. Michael Maxelon, Geschäftsführer der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH: „Wir sind Teil der umfassenden Energie-, Wärme- und Mobilitätswende und unterstützen dafür aktiv den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft“ begründet Dr. Michael Maxelon, Geschäftsführer der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH das Engagement. „Dafür bringen wird unser nordhessisches Netzwerk aus Forschung, Industrie, Energieversorgern und der Mobilitätswirtschaft mit in die Initiative ein.“
Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, sagt: „Der Wärmesektor ist der entscheidende Baustein der Energiewende. Deshalb muss Wasserstoff auch im Wärmemarkt eine entscheidende Rolle spielen. Aus unserer Sicht hat er das Potential, Erdgas bis 2045 vollständig, bezahlbar, verlässlich und klimaneutral zu ersetzen. Allerdings kann der Bedarf gerade zu Beginn nicht allein aus grünem Wasserstoff gedeckt werden. Bei der Herstellung brauchen wir deshalb Technologieoffenheit, um die notwendige Geschwindigkeit bei der Reduktion der Treibhausgase zu erreichen.“
Tim Evison, Senior Vice President Messer SE & Co. KGaA: „Nicht nur der Transportsektor, sondern auch die Industrie Hessens stehen jetzt ausdrücklich in der Pflicht, einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung unseres Landes bis 2030 zu leisten. Unter anderem wird uns diese Herausforderung gelingen, wenn wir regenerativen Wasserstoff in den jeweiligen betrieblichen Abläufen anwenden sowie als sauberen, erschwinglichen und zweckmäßigen Kraftstoff nutzen. Dafür setzen wir unsere Gaseerfahrung und das anwendungstechnische Wissen von Messer – gemeinsam mit den Partnern der Wasserstoff-Initiative – energetisch, zielgeführt und vor allem technologieneutral ein. So wird Hessen als Wirtschaftsstandort durch die Energiewende gestärkt.“
Uwe Hochgeschurtz, CEO von Opel: „Neben batterie-elektrischen Fahrzeugen setzen wir auch auf den Antrieb mit Wasserstoff und Brennstoffzelle. Keine CO2-Emissionen, hohe Reichweiten und das Betanken innerhalb von nur drei Minuten sind große Vorteile dieser Technologie. Deshalb haben wir leichte Nutzfahrzeuge der 3,5-Tonnen-Klasse mit Brennstoffzellenantrieb entwickelt. Insgesamt wollen wir von Ende 2021 bis 2023 eine erste Serie von 2.000 Fahrzeugen des Opel Vivaro-e HYDROGEN und seiner Schwestermodelle produzieren. Wir setzen auf einen weiteren zügigen Ausbau des Netzes von Wasserstoff-Tankstellen auch in Hessen, um den Erfolg der Brennstoffzellen-Technologie zu ermöglichen.“
Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds, sagt: „Mit den Brennstoffzellenzügen im Taunusnetz geht der RMV neue Wege und bringt die weltgrößte Wasserstoffzugflotte im Personenverkehr auf die Schiene. Auch für so manche andere Dieselzug-Strecke könnten Brennstoffzellenzüge eine Alternative sein, wenn es in der Nähe verfügbaren Wasserstoff und eine entsprechende Tankinfrastruktur gäbe. Beides ist derzeit aber noch rar gesät. Hessen braucht daher eine starke regionale Wasserstoffwirtschaft, die schnell vielerorts Wasserstoff bereitstellt – damit auch der schon heute umweltfreundliche ÖPNV an noch mehr Orten noch mehr Schadstoffe einsparen kann.“
Jürgen Bruder, CSO und Mitglied der Geschäftsleitung von TÜV Hessen, sagt: „Konsequenter Klimaschutz sowie Digitalierung sind weltweit die Gamechanger für eine lebenswerte Zukunft von so vielen Menschen auf unserem Planeten.“
Max Viessmann, Co-CEO Viessmann Group:
„Der Wärmesektor kann schon heute einen entscheidenden Beitrag für mehr Tempo in der Gebäudedekarbonisierung leisten. Und die ist notwendig, um die neuen Klimaschutzziele der EU für 2030 zu erreichen: 55 Prozent CO2-Reduzierung gegenüber 1990. Wasserstoff kann und wird einen immensen Beitrag zur Gestaltung von Lebensräumen zukünftiger Generationen leisten, doch sein Potenzial im Wärmemarkt wird maßlos unterschätzt.“