Die Idee, Bienenvölker auf Dächern anzusiedeln, ist nicht neu, aber sie findet in vielen Städten begeisterte Anhänger. Anlass für den NABU Sachsen, sich bereits vor einem Jahr mit Vertretern der Oper und der Leipziger Imkerin Ulrike Richter auf dem Operndach zu treffen, um einen geeigneten Platz für die zukünftigen neuen Mieter zu finden. Die Inspiration für die Idee gaben dem NABU die Bienenvölker auf dem Dach der Pariser Oper.
Nun ist es soweit, auch vom Dach der Oper in „Klein Paris“ werden Bienen in die Stadt ausschwärmen und Nektar sammeln. Ihre Lebensbedingungen sind besser als auf dem Land. Die Temperaturen liegen etwa 2 Grad über denen vor den Toren der Stadt. Und Nektar gibt es in der Stadt reichlich, vielfältig und über eine lange Zeit bis in den Spätherbst hinein: von Kastanien und Linden, von Blüten auf Balkonen, in Kleingärten und auf Stadtwiesen in Parkanlagen.
6. Juni 2016 zieht ein erstes kleines Bienenvolk auf dem Dach der Leipziger Oper ein. Vorerst werden die Bienen allerdings nur für den eigenen Bedarf sammeln. „Noch sind es erst 2.000 Bienen. Wie sich das Volk entwickelt, hängt vom Wetter und vom Nektarangebot ab“, so Ulrike Richter, seit 15 Jahren begeisterte Imkerin, „Dachimkerin“ und mit Bienenvölkern auch auf verschiedenen NABU-Flächen im Einsatz.
Stadthonig schmeckt köstlich. Das weiß der NABU Sachsen bereits zu schätzen, leben doch seit 2013 Bienenvölker, betreut von Stadtimkerin Richter, auf dem Dach der NABU-Landesgeschäftsstelle in Leipzig-Schönefeld. Der erste NABU-Honig von 2016 ist schon im Glas. Auch die Gäste der Leipziger Oper können sich freuen. Bald schon werden sie ihre Opernbesuche mit „Opernhonig“ versüßen können.
Damit die Bienen genügend Nektar finden, sind nun die Leipziger aufgerufen, noch mehr Artenvielfalt in ihre bunte Stadt zu bringen: mit der Aussaat geeigneter Nektarpflanzen und dem Verzicht auf häufige Mahd und Pestizide. Tipps gibt es beim NABU.
Einzug des Bienenvolkes auf dem Dach der Oper:
6. Juni 2016, 10:00 Uhr
Treffpunkt für Journalisten: 9:45 Uhr am Bühneneingang der Oper in der Goethestraße