Herausforderungen
Es war unser Ziel, im besten Sinne Corporate Citizenship (zivilgesellschaftlichem Engagement) zu verwirklichen durch eine Initiative aus der (mittelständischen) Wirtschaft für die (mittelständische) Wirtschaft, für Arbeitsplätze und Ausbildung, regionales Engagement und Innovation.
Der Wettbewerb repräsentiert deshalb den Mittelstand in seiner ganzen Breite über alle Branchen hinweg. Die Teilnahme am Wettbewerb ist komplett unentgeltlich. Das sichert ab, dass sich niemand in den Wettbewerb einkaufen kann und dass auch niemand unmittelbar an der Wettbewerbsdurchführung profitieren kann. Zugleich bedeutet das natürlich: Unmengen komplett ehrenamtlicher Arbeit zu bewältigen. Seit mehreren Jahren greifen jährlich hunderte Kommunen und Institutionen die Initiative auf, denn niemand kann sich selbst bewerben: Er muss von einem Dritten nominiert werden. Jährlich werden so mehr als 3.500 Unternehmen nominiert. 800 davon haben dieses Jahr die Jurystufe erreicht. Mehrere zehntausend Seiten Informationen mussten das Team und die Juroren dafür bearbeiten, auswerten, vergleichen. Und das alles vollständig ehrenamtlich.
Zielsetzung
Das Hauptziel war, immer wieder einen Motivationsschub für Unternehmer und Belegschaften auszulösen und immer wieder öffentliche Diskussionen über die Rolle und Position des unternehmerischen Mittelstandes anzuregen.
Es ging von Anfang an darum, in der Öffentlichkeit Respekt und Achtung vor unternehmerischer Verantwortung zu fördern, eine Kultur der Selbstständigkeit zu unterstützen. Dem dient das Motto „Gesunder Mittelstand - Starke Wirtschaft – Mehr Arbeitsplätze“.
Und natürlich sollte der Wettbewerb dazu dienen, Erfolge engagierter Unternehmerpersönlichkeiten zu präsentieren und zu popularisieren. Nicht zuletzt sollten Netzwerkbildungen im Mittelstand gefördert werden. Und das alles bundesweit als auch regional verortet und verdrahtet.
Die kreative Lösung
Die jährliche Ausschreibung ist zwar bundesweit einheitlich. Für den Wettbewerb selbst sind aber die 16 Bundesländer in zwölf Wettbewerbsregionen organisiert. Vor Ort werden nominierte Firmen und nominierende Institutionen durch über 40 regionale ehrenamtlich tätige Servicestellen betreut. Sie sind die Ansprechpartner der Stiftung vor Ort in den Regionen. Die Entscheidung über die Auszuzeichnenden fällen zwölf regionale Jurys und zwei Abschlussjurys mit mehr als 100 ehrenamtlich Mitwirkenden. Ausführliche mehrstufige Unterstützungsprogramme für nominierende Institutionen und nominierte Firmen wurden in der Zwischenzeit entwickelt.
Umsetzung
Die wichtigsten Prinzipien, nach denen die Stiftung arbeitet, sind im Corporate Governance Kodex geregelt:
Die Stiftung sorgt für größtmögliche Transparenz aller Entscheidungsprozesse durch die Wettbewerbsorganisation im Portal www.kompetenznetz-mittelstand.de. Die Belange des Datenschutzes werden dabei selbstverständlich strengstens beachtet.
Aus der Unentgeltlichkeit der Wettbewerbsteilnahme folgt die Ehrenamtlichkeit der Organisatoren. Finanziert wird ausschließlich per Civil-Private-Partnership.
Auch der Umgang mit Interessenkonflikten und der Umgang mit Sponsoren sind geregelt. Das Qualitätsmanagement dieser Regelungen wurde nach DIN ISO 9001:2008 zertifiziert.
Die Sicherung der Nachhaltigkeit der Wettbewerbsaktivitäten als ergänzendes Arbeitsprinzip ist sllen Mitwirkenden ein Herzensanliegen. Das drückt sich auch in der kooperative Grundhaltung gegenüber allen potentiellen Partnern (Stakeholdern) aus sowie in den zwei Sonderpreisen „Kommune des Jahres“ und „Bank des Jahres“ für Institutionen, die sich in besonderer Weise um die Entwicklung eines starken unternehmerischen Mittelstandes verdient gemacht haben.
Die Ergebnisse über die 18 Jahre seit der Erstausschreibung des Wettbewerbs können sich sehen lassen.
Erfolgsfaktoren
Es gibt keinen Königsweg zum Erfolg. Das ist auch bei solchen zivilgesellschaftlichen Initiativen nicht anders. Neben harter und konsequenter Arbeit gehört ein ganzes Bündel von Prinzipien und Werten zu den Erfolgsfaktoren des „Großen Preises des Mittelstandes“.
Dazu zählt nicht zuletzt die komplette Unentgeltlichkeit der Teilnahme am Wettbewerb, die ein „Einkaufen“ in den Wettbewerb ebenso verhindert wie seinen Missbrauch zugunsten finanzieller Interessen Einzelner.
Dazu gehört die partnerschaftliche, ehrenamtliche Organisation mit mehr als 200 Mitwirkenden in 14 Jurys, 40 regionalen Servicestellen und weiteren Gremien wie Beiräten usw.
Dazu gehört die komplett private Finanzierung, unabhängig vom Goodwill staatlicher Subventionen oder Konzernfinanzierungen.
Die schrittweise Entwicklung und Umsetzung zahlreicher Möglichkeiten der unmittelbaren konkreten Nutzung des Wettbewerbs als Marketing- und als Führungs- und Managementinstrument der Unternehmen und Institutionen muss hier Erwähnung finden, weil der konkrete Nutzen für die Teilnehmer von Anfang an im Fokus stand.
Allen Gleichgesinnten auf allen Ebenen von der Gemeindeverwaltung bis zum Abgeordneten des Europäischen Parlaments begegnet die Stiftung mit einer grundsätzlich kooperativen Haltung. Dem entspricht das Bottom-Up-Prinzip wichtiger Entscheidungen, die transparente und offene Einbeziehung der Mitwirkenden.
Einbeziehung von Stakeholdern/Interessenvertretern
Bereits die öffentliche Ausschreibung fördert die Beschäftigung mit dem Thema „Think small first“. Die Stiftungsarbeit funktioniert gerade durch die Einbeziehung von Stakeholdern und Interessenvertretern, da die ganzjährige Wettbewerbsarbeit ehrenamtlich geleistet wird. Zu diesen Interessenvertretern gehören auch Arbeitnehmer-, Bildungs- und wissenschaftliche Einrichtungen in der ganzen Breite. All diese Gruppen profitieren von diesem Wettbewerb.
Aufgrund dessen wird auch die Beziehung der lokalen Unternehmen zu den lokalen Interessengruppen befördert und das unternehmerische Klima insgesamt positiv beeinflusst. Deshalb ist der Wettbewerb so nachhaltig in der Beteiligung.
Die Idee und Power dieses Wettbewerb und seine originäre Organisation ist prinzipiell übertragbar. Davon zeugt nicht zuletzt die Entwicklung in Deutschland. In mehreren Regionen wurden in den letzten Jahren regionale Wettbewerbsinitiativen gestartet, die sich bewusst und teilweise kopierend an den Wettbewerb „Großer Preis des Mittelstandes“ anlehnten. Wenn das kein Qualitätsausweis ist!