In Schleswig-Holstein, im Land zwischen den Meeren, ist der Segeltourismus ein gewinnbringender Imagefaktor und hat eine enorme wirtschaftliche Bedeutung. Mit Beginn des Jahres hat die "Qualitätsoffensive im Segeltourismus" begonnen, um auch im zukünftigen Wettbewerb immer eine Bootslänge voraus zu sein. Um deutschlandweit weiter auf Platz 1 zu bleiben, setzt die Ostsee Schleswig-Holstein auf segeltouristische Angebotsqualität und neue, zielgruppengerechte Produkte, auf qualifiziertes Personal und eine optimierte wassertouristische Infrastruktur. Die beiden Studien zum Segeltourismus sind auf Initiative der touristischen Marketingorganisation Ostsee-Holstein-Tourismus und der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein in Auftrag gegeben worden.
Wie bleibt Schleswig-Holstein wettbewerbsfähig?
Das vorgestellte "Standortkonzept für Sportboothäfen an der Ostseeküste Schleswig-Holstein" liefert dazu wichtige Hinweise. Die Regionen Lübecker Bucht und Fehmarn haben eine herausragende touristische Bedeutung für Segeltouristen.
Schon jetzt werden in beiden Regionen jährlich jeweils mehr als 30.000 Gastlieger gezählt. Dazu kommen in der Lübecker Bucht 4.600 Dauerlieger und um Fehmarn 2.700 Dauerlieger. Bis 2020 wird insbesondere für das Revier Fehmarn ein zusätzlicher Bedarf an Liegeplätzen prognostiziert.
Die neu geplanten Infrastrukturmaßnahmen in der Lübecker Bucht werden positive Impulse für das gesamte Segelrevier der schleswig-holsteinischen Ostseeküste geben. Auf den Segeltourismus des Landes positiv auswirken könnte sich nach den Ergebnissen der Studie ein neuer Hafenstandort zwischen der Marina Wendtorf und dem Yachthafen Heiligenhafen, denn zwischen beiden liegen derzeit mehr als 30 Seemeilen. Zudem wurde herausgearbeitet, dass die Kieler Bucht ein großes Potential im Bereich der Gastlieger aufweist.
Erstellt hat diese Studie das Essener Beratungsunternehmen Planco Consulting im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein und mit finanzieller Unterstützung des Landes, des Kreises Plön, der Städte Kiel und Lübeck sowie der Kommunen des Kreises Ostholstein.
Begleitend zu diesen Untersuchungen hat das Geographische Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in dieser Saison rund 1.750 Segler und Seh-Leute zu ihrem Reiseverhalten und ihren Ansprüchen an die wassertouristische Infrastruktur sowie an touristische Angebote befragt. Der Direktor Prof. Dr. Götz von Rohr hat die Ergebnisse mit seinem Team vorgestellt.
Die Segler an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste schätzen besonders die natürlichen Gegebenheiten im Umfeld der Häfen, zum Beispiel nahe gelegene Strände, und gleichzeitig die hohe Servicequalität, zu der Brötchenservice, kindgerechte Spielangebote oder WLAN-Anschlüsse gehören. 40 Prozent der befragten Nichtsegler unter den Seh-Leute können sich vorstellen, auch selbst einmal zu segeln. Doch sind zwei Drittel von ihnen nicht über die entsprechenden Segelangebote informiert. Großes Interesse besteht bei den Seh-Leuten insbesondere an Mitsegel- und Charterangeboten sowie Schnupper- und Grundkursen für Erwachsene.
Die Ergebnisse beider Studien werden in die "Qualitätsoffensive im Segeltourismus" einfließen und die weiteren Maßnahmen des Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. und der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH mitbestimmen. Das Projekt wird aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein gefördert. Weiterer Partner des Projektes ist das Netzwerk Kieler Bucht Marinas.
Wer mehr über die "Qualitätsoffensive im Segeltourismus" erfahren möchte, erhält alle Informationen im Internet unter www.segelkueste.de.