Fragen über Fragen. Nicht genug, dass die Angehörigen schon mit der Pflege genug ausgelastet, manchmal auch überlastet sind. Nein - nun müssen sie sich auch noch durch den Behörden- und Antragsdschungel von Krankenkassen, Pflegekassen, Behörden und anderen Anlaufstellen durchkämpfen. Zuerst einmal muss herausgefunden werden, welche Zuschüsse, Hilfsmittel und Vergünstigungen den Pflegefällen zustehen und wo diese beantragt werden.
Das kostet nicht nur Nerven, sondern auch sehr viel Zeit. Zeit, die pflegende Angehörige eigentlich gar nicht haben. Denn oftmals haben sie zur Pflege ja noch einen Job und Familie. Ähnlich ging es Otto Beier, dem Gründer der Internetplattform www.Pflege-durch-Angehoerige.de und seiner Familie. Als beide Elternteile innerhalb kurzer Zeit pflegebedürftig wurden, wusste er nicht, wie eine Pflegestufe beantragt wird, wer die Kosten für einen Pflegedienst übernimmt oder dass die Eltern einen Anspruch auf ein Pflegebett haben.
Nachdem er sich endlich durch alle Anträge, Bescheinigungen und Formulare durchgeboxt hatte, wurde ihm klar, dass auch andere pflegende Angehörige vor derartigen Problemen stehen. Deshalb beschloss er, anderen Pflegenden sein Wissen in komprimierter Form auf seiner Internetseite weiterzugeben. Dort veröffentlicht er in verständlichem Deutsch, auf was die Pflegenden zu achten haben, wo was beantragt werden muss und vor allem, welche Hilfen und Leistungen den Pflegenden und ihren Angehörigen zustehen. Denn vieles bezahlen die Betroffenen aus Unwissenheit selbst, obwohl die Krankenkasse dafür aufkommen müsste.
"Jetzt verstehen wir das auch!" ist eine der häufigsten Resonanzen, die die Internetseite bekommt. Frei von Beamtendeutsch und umständlichen Paragraphen, dafür leicht verständlich und auf das wesentliche beschränkt sind die Informationen gehalten.
Selbstverständlich sind die Beiträge alle kostenlos, denn: "Pflege ist schon teuer genug, da muss ich nicht noch meine Hand aufhalten", so der Inhaber der Seite.
Die Themenvielfalt ist breit gefächert. Unter anderem werden Themen erörtert wie zum Beispiel:
- Das Beantragen einer Pflegestufe bzw. der Widerspruch bei Ablehnung einer Pflegestufe
- Vermeidung von Fehlern bei der MDK-Prüfung
- Die Leistungen aus dem neuen Pflegestärkungsgesetz
- Tipps und Tricks über wenig bekannte Kassenleistungen
- Beantragen von Hilfsmitteln wie Pflegebetten, Kompressionsstrümpfen, Elektromobile usw.
- Checklisten für den Kauf eines Treppenlifts, der Auswahl des richtigen Pflegeheims, Häusliche Pflege usw.
- Vorsorgevollmachten, Pflegevollmachten usw.
- Zuschüsse für Wohnungsumbauten,
- Barrierefreies Wohnen und bauen
- Sozialversicherung der pflegenden Angehörigen
- Heimkosten. Wer hat diese zu tragen und müssen Kinder Haus und Hof verkaufen für den Elternunterhalt
- Uvm.
Mittlerweile hat sich die Internetseite so gut positioniert, dass nicht nur pflegende Angehörige, sondern auch Pflegekräfte von Pflegeheimen und Pflegediensten oder Mitglieder von Selbsthilfegruppen sich gerne auf der Seite Informationen holen.