Bereits ein Jahr vor der Eröffnung beweist das OZEANEUM, welche Anziehungskraft seine Architektur entfalten kann. Regelmäßig finden Führungen zur Baustelle statt und im nahe gelegenen Infopunkt informieren sich schon vor der Hauptsaison täglich rund 100 Bürger und Besucher Stralsunds anhand von Plänen und Modellen über Deutschlands größten Museumsneubau. Nun werden tausende Besucher zum diesjährigen Tag der Architektur in Stralsund erwartet. Dr. Harald Benke, Direktor des Deutschen Meeresmuseums, war von Anfang an vom Entwurf begeistert. "Es erfüllt uns natürlich mit Stolz, dass das OZEANEUM jetzt zum Ort der bundesweiten Auftaktveranstaltung gewählt wurde, weil wir ein überzeugendes Beispiel für das diesjährige Motto "Moderne trifft Erbe" liefern." so Dr. Benke.
Das Deutsche Meeresmuseum errichtet im OZEANEUM auf 8.700m² fünf neue Ausstellungen und insgesamt 40, teils riesige Aquarien. Die Hülle für diese Unterwasserreise durch die nördlichen Meere geht auf den Entwurf von Behnisch, Behnisch und Partner zurück, mit dem das Stuttgarter Büro 2002 den europaweiten Architekturwettbewerb gewann. In bemerkenswerter Einigkeit zwischen dem Bauherrn und den Architekten wird der Entwurf weitgehend unverändert, unter besonderer Berücksichtigung von Aspekten der Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit, umgesetzt. Bisher sehen die Museumsmacher ihre Anforderungen optimal erfüllt. Letztlich soll sich die Architektur im Museumsalltag bewähren und zum Besuch einladen. Das OZEANEUM hat einen klaren Bildungsauftrag und will mehr sein, als eine von außen bestaunte Sehenswürdigkeit.
Bereits die bestehenden Ausstellungen und Aquarien im Meeresmuseum befinden sich in einmaligen Räumlichkeiten inmitten der zum UNESCO-Welterbe zählenden Altstadt Stralsunds. Im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen mit seiner gotischen Kirchenhalle werden z.B. ein 15 m langes Finnwalskelett, ein 5 m hohes Korallenriff, der 6 m lange Riesenkalmar und andere präparierte Tiere (u.a. Lederschildkröte, Eisbär, Walross, Riesenkrabbe) gezeigt. Die Aquarien im Stammhaus werden weiterhin Publikumslieblinge der tropischen Meere wie "Nemo", den Kraken und Seepferdchen zeigen und so zukünftig gemeinsam mit dem OZEANEUM Besucher in die Hansestadt locken.
Auch das Gebäude mit dem 350.000-Liter-Aquarium für die Meeresschildkröten ist ein gelungenes Beispiel für Bauen im Bestand. Der 2004 auf dem Klostergelände eingeweihte Flachbau ist Ort der Abendveranstaltung zum Tag der Architektur. Ab 18.30 Uhr beginnt ein Werkschau-Vortrag des Berliner Architekten Claus Anderhalten mit anschließender Diskussion zum Thema "Moderne trifft Erbe - Zukunft unter Denkmalschutz".