Sein Ziel: Dem kleinen Land im südlichen Kaukasus dabei zu helfen, das touristische Angebot zu verbessern, als Destination weltweit bekannter zu werden und mehr Touristen ins Land zu bringen. Dafür hat er viele Ideen und Netzwerke im Gepäck, u.a. vom 1. Symposium für Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit, das im Juni an der Hochschule Harz in Wernigerode mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) stattfand.
Vermittelt durch das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM), einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und der Bundesagentur für Arbeit (BA), ist Sebastian Falck als Integrierte Fachkraft in der staatlichen Tourismusbehörde Armeniens tätig. Integrierte Fachkräfte sind Fach- und Führungskräfte, die ihre Expertise an Schlüsselpositionen in Entwicklungs- und Schwellenländern einsetzen und durch einen lokalen Arbeitsvertrag direkt in die Strukturen des Einsatzlandes eingebunden sind. Bei seinem aktuellen Arbeitgeber befasst sich Sebastian Falck mit Strategiefindung, Produktentwicklung und Marktbearbeitung. Daneben spielen die Verbesserung der Zusammenarbeit mit dem Privatsektor und die Koordinierung internationaler Entwicklungsprojekte im Tourismusbereich eine große Rolle.
„Gerade nach der samtenen Revolution im Mai 2018 ist das eine umso spannendere Aufgabe, da viele Positionen in den Ministerien und staatlichen Agenturen mit jungen, ambitionierten Leuten neu besetzt wurden“, so der Experte. Wie im Land weht so auch in vielen Büros ein frischer Wind. New Armenia, das neue Armenien, ist das Stichwort. Es steht für Öffnung nach innen, aber auch nach außen. Das neu gewonnene Image soll genutzt werden, um sich auch als touristisches Ziel attraktiver darzustellen. Flankierend dazu soll das Angebot, auch in Abstimmung mit internationalen Reiseveranstaltern, erweitert und qualifiziert werden. Neben den bereits bestehenden touristischen Zentren steht dabei vor allem der ländliche Raum im Fokus. Hier soll der Tourismus Arbeitsplätze und Bleibeperspektiven schaffen und einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten.
Matthias Poeschel, ein Weggefährte von Sebastian Falck in den Pamir-Bergen Tadschikistans und aktuell Dozent für Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit an der Hochschule Harz, ist davon überzeugt, dass Falck die richtige Person am richtigen Ort ist. "Herr Falck versteht es, sich mit interkultureller Kompetenz und touristischem Sachverstand auf Herausforderungen einzustellen", so Poeschel. Er freut sich zudem, dass mit Armenien ein Land an der Seidenstraße Unterstützung erhält und die alte Handelsroute auch im südlichen Kaukasus zum Thema wird und hoffentlich bald Gäste anzieht.
Als Tourismusexperte ist Sebastian Falck viel unterwegs, zum einen natürlich in Armenien und in der gesamten Kaukasusregion, zum anderen aber auch in Deutschland. Bei seinem letzten Deutschlandaufenthalt im Oktober 2018 folgte Sebastian Falck einer Einladung der Hochschule Harz nach Wernigerode. Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit“ diskutierte Sebastian Falck mit Studierenden über die Herausforderungen und Potentiale der Tourismusentwicklung in Armenien. „Dieser Austausch mit der kommenden Generation von Tourismusfachleuten ist wichtig, um die Studierenden aus erster Hand für eine nachhaltige Tourismusförderung zu sensibilisieren.“, so der Potsdamer Experte.
Nach den ersten Monaten in Armenien, vielen Ausflügen und Gesprächen mit Anbietern und Gästen steht für Sebastian Falck eines schon fest: „Armenien ist ein kleiner touristischer Schatz hier im südlichen Kaukasus, der entdeckt, aber auch bewahrt werden muss. Daran wird sich unsere gemeinsame Arbeit orientieren.“