"Mädchen in Deutschland sind klug, engagiert und ehrgeizig - das zeigen ihre im Schnitt besseren Schulnoten und Studienabschlüsse", sagt Krystyna Michalski, Referentin des PARITÄTISCHEN für Mädchenarbeit. "Aber nach wie vor beschränken sich die meisten Frauen bei der Berufswahl auf ein winziges Segment." Jobs wie Altenpflegerin, Friseuse oder Bürokauffrau werden in der Regel schlecht bezahlt, sie bieten wenige Aufstiegschancen und haben ein geringes gesellschaftliches Ansehen. Ein Grund, warum viele Frauen sich dennoch für diese Berufe interessieren, sind überkommene Rollenmuster. "So wichtig der Girls Day ist, um Mädchen einen Blick auf das gesamte Spektrum der Arbeitswelt zu bieten - über Generationen gewachsene Bilder lassen sich nicht an einem Tag im Jahr aus den Köpfen wischen."
Notwendig sei daher die regelmäßige Arbeit mit und für Mädchen, so Michalski: "In den Treffs und Beratungsstellen finden die Heranwachsenden sowohl Gleichaltrige als auch erwachsene Ansprechpartnerinnen für ihre Probleme. Die Mädchen lernen, was sie allein auf die Beine stellen können, sie testen sich aus, ihr Selbstbewusstsein steigt." Die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, auf die Intelligenz und die Kreativität ihrer größeren Hälfte zu verzichten, betont Kai Sachs, stellvertretender Geschäftsführer des PARITÄTISCHEN: "Mädchen zu benachteiligen, sei es individuell oder strukturell, kommt uns alle teuer zu stehen."