Studienergebnisse aus China unter Verwendung britischer Daten
Eine umfangreiche Studie unter der Leitung von Dr. YanMei Feng von der neurologischen Klinik der Universität Zhengzhou in China nutzte Daten der britischen Biobank, um den Zusammenhang zwischen Luftqualität und Parkinsonrisiko zu untersuchen. Die britische Biobank-Studie umfasste zwischen 2006 und 2010 etwa eine halbe Million Briten im Alter von 37 bis 73 Jahren.
Methodik und Datenanalyse
- Studiendesign: Langzeitbeobachtung über 12,2 Jahre.
- Probandenzahl: 417.000 Teilnehmer ohne initiale Parkinsondiagnose.
- Messgrößen: Konzentrationen von ultrafeinem Staub (PM2,5), gröberem Feinstaub (PM10), Stickoxiden (NO2) und der Anteil von Grünflächen in 300 und 1000 Metern Entfernung vom Wohnort.
- Kontrollvariablen: Bildung, körperliche Aktivität, Rauch- und Trinkgewohnheiten, Medikation und Begleiterkrankungen.
- Parkinson-Inzidenz: 3156 neue Parkinsonfälle.
- Risikofaktoren: Ein 8% erhöhtes Parkinsonrisiko pro Interquartilsabstand für PM10 und 10% für NO2.
- Feinstaub: PM2,5 zeigte ein nicht signifikant erhöhtes Risiko, bei steigenden Werten sogar ein sinkendes Risiko.
- Grünflächen: Geringeres Parkinsonrisiko bei höherem Anteil von Grünflächen; Sättigungseffekt bei etwa 50% Grünanteil.
Eine Studie unter der Leitung von Dr. Sean Clouston aus New York untersuchte die kognitiven Auswirkungen von Staubexposition durch den Kollaps des World Trade Centers (WTC) im Jahr 2001.
Methodik und Datenanalyse
- Studiendesign: Beobachtungsstudie mit kognitiven Assessments ab 2014.
- Probandenzahl: 5000 Teilnehmer, die beruflich dem WTC-Staub ausgesetzt waren.
- Messgrößen: Intensität der Staubexposition, kognitive Assessments.
- Kontrollvariablen: Alter, Geschlecht, Schutzkleidung.
- Demenz-Inzidenz: 228 neue Demenzfälle bei Teilnehmern unter 65 Jahren.
- Risikofaktoren: Zehnfach erhöhtes Risiko für früh auftretende Demenz in der höchsten Expositionsgruppe.
- Schutzkleidung: Geringere Demenzraten bei Personen mit Schutzkleidung.
- Feinstaubbelastete Gebiete: Höhere Parkinson- und Demenzraten, insbesondere bei erhöhter PM10- und NO2-Konzentration.
- Grünflächenreiche Gebiete: Signifikant geringeres Parkinsonrisiko, wahrscheinlich durch die Reduktion der Luftschadstoffe.
- Kausale Zusammenhänge: Schwierig zu belegen, da stark belastete Gebiete oft auch andere Risikofaktoren aufweisen.
- Widersprüchliche Ergebnisse: Unterschiedliche Resultate für PM2,5 und NO2.
- Begrenzte Anzahl an Demenzfällen: Einschränkt die Aussagekraft der US-Studie.
Quellen:
Springer Medizin, vom 24.06.2024,
Studie von Dr. Sean Clouston
Studie von Dr. YanMei Feng
Britische Biobankstudie