Überblick der Technik
Fokussierter Ultraschall nutzt hochfrequente Schallwellen, um gezielt Gehirngewebe zu behandeln. Dabei wird die Schallenergie durch den Schädel hindurch auf einen kleinen Bereich im Gehirn fokussiert, um das fehlerhafte Gewebe zu zerstören, das für die Parkinson-Symptome verantwortlich ist. Dieser Prozess erfolgt ohne chirurgische Schnitte und wird durch Magnetresonanztomographie (MRT) überwacht, um die genaue Positionierung und Sicherheit zu gewährleisten.
Ergebnisse der Studien
Mehrere Studien haben gezeigt, dass fokussierter Ultraschall signifikante Verbesserungen bei Patienten mit Parkinson erzielen kann. Eine multizentrische, doppelblinde, randomisierte klinische Studie unter der Leitung der University of Maryland School of Medicine untersuchte 94 Patienten mit Dyskinesien oder motorischen Beeinträchtigungen. Die Ergebnisse zeigten, dass fast 70 % der Patienten in der Behandlungsgruppe eine signifikante Verbesserung ihrer Symptome nach drei Monaten aufwiesen, verglichen mit nur 32 % in der Kontrollgruppe, die eine Scheinbehandlung erhielt. Zwei Drittel dieser Patienten behielten ihre Verbesserungen auch nach einem Jahr bei.
Eine weitere wichtige Studie von der University of Virginia Health zeigte ähnliche Ergebnisse. Hier berichteten 69 % der Patienten, die den fokussierten Ultraschall erhielten, über eine Verbesserung ihrer Symptome, während nur 32 % der Patienten in der Kontrollgruppe solche Verbesserungen verzeichneten. Auch hier wurden Nebenwirkungen wie Sprachschwierigkeiten und Gehprobleme gemeldet, die jedoch meist mild waren und von selbst abklangen.
Vorteile und Nebenwirkungen
Die Behandlung bietet mehrere Vorteile: Sie ist nicht-invasiv, erfordert keine Anästhesie oder längeren Krankenhausaufenthalt und reduziert das Risiko von Infektionen und Blutungen, die mit chirurgischen Eingriffen verbunden sind. Patienten können am selben Tag nach Hause gehen. Nebenwirkungen sind im Allgemeinen mild und vorübergehend, umfassen aber auch seltenere Fälle von anhaltenden Sprachstörungen.
Zukünftige Perspektiven
Fokussierter Ultraschall wird weiterhin erforscht, um die besten Einsatzmöglichkeiten und Langzeiteffekte zu verstehen. Forscher untersuchen auch, ob die Methode zur gezielten Medikamentenabgabe genutzt werden kann, indem sie die Blut-Hirn-Schranke vorübergehend öffnet.
Kostenübernahme durch die Krankenkassen
In Deutschland ist die Kostenübernahme für fokussierten Ultraschall zur Behandlung von Parkinson nicht pauschal geregelt und variiert je nach Krankenkasse und individueller Situation des Patienten. Patienten müssen in der Regel einen Antrag bei ihrer Krankenkasse stellen und medizinische Notwendigkeit nachweisen. Die Entscheidung zur Kostenübernahme wird von der Krankenkasse individuell getroffen und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Versicherungstarifs und der ärztlichen Begründung für die Behandlung.
Für Patienten mit privater Krankenversicherung sind die Aussichten auf Kostenübernahme oft besser, da diese Versicherungen tendenziell flexibler bei der Abdeckung neuer Behandlungsmethoden sind. Es wird empfohlen, direkt mit der eigenen Krankenversicherung Kontakt aufzunehmen, um die genauen Bedingungen und Anforderungen zu klären.
Kliniken in Deutschland
Mehrere medizinische Zentren in Deutschland bieten fokussierten Ultraschall zur Behandlung von Parkinson an. Zu den führenden Einrichtungen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) gehören:
- Universitätsklinikum Köln: Dieses Krankenhaus bietet spezialisierte neurologische Abteilungen und Bewegungsstörungszentren, die fokussierten Ultraschall durchführen.
- Universitätsklinikum Frankfurt am Main: Bekannt für seine fortschrittlichen neurologischen Behandlungen und Forschung im Bereich der Bewegungsstörungen.
- Universitätsklinikum Tübingen: Ein weiteres führendes Zentrum, das modernste Behandlungsmethoden einschließlich fokussierten Ultraschalls anbietet.