Eines der ersten Projekte steht kurz vor dem Start: Ab dem 18. Februar werden bei der Remscheider Tafel vier Auszubildende von Schulten jeweils eine Woche komplett eingebunden. Dort organisieren sie Nahrungsmittel, verteilen das Essen und räumen anschließend auf. Eine Erfahrung fürs Leben? "Sicher ist: Die ambitionierten Projekte stoßen bei den Auszubildenden wie bei den anderen Mitarbeitern auf großen Anklang", weiß Oliver Knedlich, Geschäftsführer bei Schulten. "Und bei der Entwicklung neuer Ideen und Projekte waren unsere Auszubildenden mit Feuereifer dabei."
Für den Jahresverlauf sind weitere Projekte in der Vorbereitung: So ist ein Austausch mit Auszubildenden der Stadtsparkasse Remscheid und des Remscheider Generalanzeigers geplant. Sie sollen dann ihre Plätze mit den Schulten-Azubis tauschen. Interne Fortbildungen und gemeinsame Freizeit-Aktionen runden das Programm ab. Zur Azubi-Offensive bei Schulten gehört außerdem die Einstellung von 13 neuen Auszubildenden im Sommer 2008.
"Mit unseren Azubi-Projekten wollen wir unsere jungen Mitarbeiter breiter ausbilden. Eine gute Ausbildung geht eben weit über das Fachwissen hinaus. Die Förderung der sozialen Kompetenz ist beispielsweise ein ganz wichtiges Thema", so Knedlich. "Aber natürlich spielen auch Firmeninteressen eine Rolle. Die Projekte fördern den Teamgeist und die Verbundenheit mit unserem Unternehmen."
Nachwuchs gesucht
Auch in diesem Jahr will das Gebäudereinigungs-Unternehmen wieder kräftig einstellen. "Wir bieten 2008 insgesamt drei kaufmännische und rund zehn gewerbliche Ausbildungsplätze an. In beiden Bereichen sind noch Plätze frei", so Oliver Knedlich. Derzeit bildet Schulten 29 Lehrlinge im kaufmännischen und gewerblichen Bereich aus. Damit zählt das Unternehmen zu den ausbildungsstärksten Handwerksbetrieben im Bergischen Land. Und eine große Chance für Jugendliche - in der Region Remscheid und Solingen waren nach den jüngsten Zahlen noch über 100 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz gemeldet.
Bei Gebäudedienstleistern wie Schulten erwartet die Berufseinsteiger ein Job, der heute weit über das klassische Reinemachen hinausgeht. Aufgaben im Bereich Gebäudemanagement gehören ebenso dazu wie anspruchsvolle Desinfektionsaufgaben in Operationssälen, Altenheimen oder bei Maschinen in der Lebensmittelproduktion. Nach der klassischen Ausbildung gibt es außerdem zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, so zum Beispiel zum Meister oder zum Techniker.
Wachstumsbranche: Gebäudereinigung
Das Handwerk der Gebäudereinigung zählt zu den Boombranchen in Deutschland. Derzeit arbeiten bundesweit über 850.000 Menschen in der Branche - das sind gut 150.000 mehr als noch vor zehn Jahren. Auch beim Umsatz legte die Branche kräftig zu: Mit mehr als 10,5 Milliarden Euro ist er mehr als dreimal so hoch wie Anfang der 90er Jahre", so Professor Michael Grömling vom Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln. Immer mehr Jugendliche entscheiden sich für den Beruf des Gebäudereinigers - allein 2007 wurden 1.795 neuen Ausbildungsverträge abgeschlossen.