"PETA fordert, dass der Wal nicht zur Stromgewinnung missbraucht wird, denn neben dem moralischen Aspekt könnte die kommerzielle Verwertung des Wals auch gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen verstoßen", sagt Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA. "Pottwale sind eine gefährdete Art und streng geschützt. Der Handel, auch mit ihren Körperteilen, ist verboten."
Der internationale Walfang, der Pottwale an den Rand der Ausrottung brachte, kommt einem Vernichtungsfeldzug nahe - vor allem, weil die Straßenbeleuchtung in vielen Städten noch bis ins 20. Jahrhundert mit Waltran betrieben wurde. Sollte nun erneut ein Wal zur Energieproduktion herhalten müssen, würde dies ein völlig falsches Signal für den Artenschutz setzen. Über das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES Appendix I genießt der Pottwal durch Belegung seiner Art mit einem Handelsverbot Schutz vor dem freien Handel.
PETA befürchtet auch, dass dieses negative Beispiel in der Fischereiindustrie Nachahmer finden könnte. Japanische Walfänger oder Fischer in Europa, in deren kilometerlangen Netzen sich auch Pottwale verfangen und ertrinken, könnten hier ein lukratives Geschäft wittern, was eine Katastrophe für den Artenschutz wäre. Denn trotz des internationalen Walfangverbots steigt die Zahl der Pottwale kaum. Schuld daran sind vor allem neben der Treibnetzfischerei in Europa die Ausnahmegenehmigung der Japaner, jedes Jahr zehn Pottwale fangen zu dürfen, sowie steigender Lärm in den Ozeanen und die hohe Konzentration giftiger Chemikalien im Walfleisch, die zum Tod der größten Zahnwale führen.