Vor der Stierhatz werden die Tiere mit Elektroschocks und spitzen Stöcken traktiert. Oft verabreicht man ihnen Beruhigungsmittel, bevor sie dann panisch durch die Straßen rennen und dabei immer wieder ausrutschen und hinfallen. Die Stiere werden von hunderten Menschen gejagt und kommen schließlich in die Stierkampfarena, wo bis zu acht Männer auf das völlig verängstigte Tier losgelassen werden. Ca. 15 Minuten lang werden die Stiere mit Dolchen gequält und geschlagen, bis der Matador ihnen schlussendlich mit einem Schwert den Todesstoß versetzt. Viele Tiere ertrinken förmlich in ihrem eigenen Blut, wenn der Matador nicht richtig ansetzt und so nur die Lungen verletzt. Danach wird mit der "Puntilla", einem kurzen Dolch, das Rückenmark am Genick des Stieres durchtrennt und das Tier aus der Arena gezerrt - es kommt jedoch vor, dass die Stiere zu diesem Zeitpunkt noch am Leben sind.
Der spanische Widerstand gegen den Stierkampf wächst: Im vergangenen Jahr hat das katalanische Parlament mit überwältigender Mehrheit für ein Verbot des Stierkampfes in der Region gestimmt, nachdem den Behörden Unterschriften von 180.000 Einwohnern vorgelegt wurden, die ein Ende des Massakers forderten.
Auf den Kanaren wurde der Stierkampf bereits vor 20 Jahren abgeschafft und viele spanische Städte sprechen sich mittlerweile gegen den Blutsport aus. Einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2009 zufolge zeigen 76% der Spanier kein Interesse am Stierkampf.
"Tiere zu unserer eigenen Unterhaltung zu quälen ist etwas aus dem finstersten Mittelalter", so Kampagnenleiter Peter Höffken von PETA Deutschland e.V. "Wenn Spanien als moderne europäische Nation angesehen werden möchte, muss diese schändliche öffentliche Darbietung, ein Tier langsam zu Tode zu quälen, endlich abgeschafft werden."