"Egal an welchen Ort wir kamen, überall fanden wir vergiftete oder erschossene Hunde, sogar Massengräber", berichtet PETA-Ermittlerin Judith P. "Sowohl auf dem Land als auch in den Großstädten haben uns die örtlichen Tierschützer von regelmäßigen, großangelegten Vergiftungsaktionen erzählt. Obwohl das ukrainische Tierschutzgesetz das Vergiften von Hunden verbietet, interessieren sich die Behörden nicht für das Vorgehen."
Vor allem im Osten der Ukraine hat sich trotz Versprechungen der Regierung, das grausame Töten der heimatlosen Hunde zu stoppen, nichts geändert. Aber auch in Slavuta, westlich von Kiew, berichteten Augenzeugen von Hunden, die im städtischen "Tierheim" noch immer vergiftet werden oder an Hunger sterben.
"Überall sind wir auf Hunde gestoßen, die so dünn waren, dass wir trotz ihres Winterfells jede einzelne Rippe und jeden Beckenknochen sehen konnten, oder auf Welpen, die ohne Nahrung, ohne Wasser und ohne Schutz vor den eisigen Temperaturen dem Tod ausgeliefert waren", so PETA-Ermittlerin Louisa S. "Und das alles in offiziellen städtischen Auffangstationen, wo man nicht einmal imstande war, den Tieren eine Grundversorgung zu bieten."
Angesichts der fortwährenden Zustände fordert PETA auch von der UEFA, dem DFB und den EM-Sponsoren, Tiere nicht im Abseits stehen zu lassen. "Wir unterstützen die lokalen Tierschutzorganisationen in der Ukraine, doch angesichts des immensen Leidens sind vor allem die ukrainische Regierung, die UEFA, der DFB und die zahlreichen Sponsoren dringend gefordert, mitzuhelfen", so Carola Schmitt, Kampagnenleiterin bei PETA.
"Wir reisten mit den örtlichen Tierschützern Tausende von Kilometern durch das Land und mussten sehen, dass den Behörden an einer Einstellung der Massentötungen wenig gelegen ist. Selbst bereits kastrierte Hunde wurden vergiftet", so die beiden wütenden Ermittlerinnen.
PETA weist darauf hin, dass sich die Gesamtkosten für den Bau von neuen Fußballstadien schätzungsweise auf rund 935 Millionen Euro belaufen. Eine Schande, dass die Fußballindustrie, deren Budget in die Milliarden geht, dieser unmenschlichen Behandlung von Mitgeschöpfen bislang tatenlos zusieht.
In der Ukraine leben etwa eine halbe Million heimatloser Hunde. Nur die konsequente Umsetzung eines "Neuter & Release"-Programms, das auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für notwendig hält, kann die Population von heimatlosen Hunden und Katzen nachhaltig senken. Dieses Konzept beinhaltet die Kastration und tierärztliche Versorgung der Tiere sowie die anschließende Zurücksetzung in das vertraute Revier.
Weitere Informationen:
www.peta.de/ukraine
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