"Die kanadische Regierung hat Blut an ihren Händen", so Frank Schmidt, Kampagnenleiter bei PETA. "Ohne diese staatlichen Subventionen hätte sich in diesem Jahr keine Abnehmer für die Felle der Babyrobben gefunden, und die Robbenjagd wäre komplett ins Wasser gefallen."
Mit den Importverboten für kanadische Robbenfelle in der EU, den USA und zuletzt Russland - dem mit 95 Prozent bis dato größten Markt für Robbenfelle - ist Kanada international längst isoliert. Trotz Vermarktungsbemühungen von Premierminister Harper bei seinem Besuch in China Anfang des Jahres, sah sich die Regierungskoalition in Neufundland und Labrador Anfang April dazu gezwungen, einen Kredit in Höhe von 3,6 Millionen Kanadischen Dollar zur Verfügung zu stellen, damit das Unternehmen Carino Processing Limited Robbenfelle von den Fischereiunternehmen aufkauft.
Die weltweite Kritik an der kanadischen Regierung bleibt nicht ohne Folgen: Ein Verbot der kommerziellen Robbenjagd wird derzeit im kanadischen Senat debattiert. Zuletzt votierten die Senatoren in der zweiten Lesung des Gesetzesentwurfs von Senator Mac Harb einstimmig für eine Weiterführung der Debatte. Zuvor hatten PETA USA und ihre internationalen Schwesterorganisationen in einer Online-Petition mit über 40.000 Tierfreunden an die Senatoren appelliert, sich für ein Ende des Massakers auf den kanadischen Eisschollen einzusetzen. PETA fordert, dass die kanadische Regierung Jagdlizenzen aufkaufen und gemeinsam mit Fischern alternative Einkommensquellen entwickeln sollte, anstelle Steuergelder für einen toten Wirtschaftszweig zu verpulvern.