"Für die Unterhaltungsindustrie werden Schimpansen ihren Müttern noch im Babyalter entrissen, auf den Menschen geprägt und durch Gewalt und Zwang zum Gehorsam für sinnlose und artfremde Kunststücke gezwungen", sagt Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA. "Die Mütter schreien und weinen häufig wochenlang und trauern ihrem Kind jahrelang hinterher. Ab einem Alter von sechs Jahren sind die Schimpansen kaum noch zu kontrollieren, dann müssen sie die restlichen 50 Jahre ihres Lebens unter oftmals grauenvollen Bedingungen verbringen. Wir fordern jetzt auch die anderen TV-Sender dazu auf, Wildtiere nicht mehr in Unterhaltungsshows einzusetzen."
PETA fordert ein generelles Verbot von Wildtieren in der Unterhaltungsindustrie, denn auch für andere Tierarten ist das Showgeschäft kein Vergnügen. Im Rahmen von verdeckten Ermittlungen in einem Trainingscenter für exotische Raubkatzen dokumentierte PETA USA, dass Großkatzen an Ketten um den Hals herumgezerrt, ins Gesicht sowie mit dem Griff von Äxten auf den Kopf geschlagen werden und keine Nahrung erhalten. Angesichts der heute verfügbaren Technologien gibt es keinen Grund dazu, dass Tiere für die Produktion von Film- und Fernsehunterhaltung diese qualvollen Trainingsmaßnahmen und Strapazen über sich ergehen lassen müssen.
Die Organisation weist darauf hin, dass der Einsatz von Wildtieren am Set auch für Menschen gefährlich werden kann. Im März 2011 wurde eine Münchner Regie-Assistentin bei den Drehvorbereitungen für die ARD-Serie "Um Himmels Willen" von einem angeblich zahmen Leoparden angefallen und totgebissen. PETA appellierte schon Anfang 2010 in einem eindringlichen Schreiben an die ARD, auf den Einsatz von exotischen Wildtieren beim Dreh zu verzichten.