In Europa werden Einbäume meist zufällig beim Baggern, in Kiesgruben oder von Archäologen unter Wasser entdeckt, früher fand man sie beim Torfstechen. Man verwendete sie zum Fischfang, zum Transport von Lasten und als Fährboote. Bis heute wurden etwa 85 prähistorische Boote in der Schweiz und 55 in Südwestdeutschland gefunden. Ein außergewöhnlich gut erhaltener Einbaum von 6 Meter Länge wurde im Herbst 2012 am Federsee bei Seekirch entdeckt. Über 80% aller in Deutschland gefundenen prähistorischen Boote bestehen aus Eichenholz. Einbäume wurden noch bis in die frühe Neuzeit hinein in Süddeutschland genutzt. 1808 etwa wurden am Chiemsee 128 verzeichnet, 1881 gab es noch drei.
Ab kommendem Montag wird im Pfahlbaumuseum zusammen mit den Besuchern der neue Einbaum hergestellt. Im Steinzeitparcours für Familien besteht die Gelegenheit, mit einem nachgemachten Wagen wie vor 5000 Jahren zu fahren oder eine Ausgrabung zu machen. Bis zum 25. August zeigt dort Steinzeitmann "Uhldi" das Feuermachen und Kochen auf steinzeitliche Art. Bis zum Ende der Sommerferien am 8. September ist täglich das Pfahlbaukino geöffnet, in dem spannende Archäologiefilme wie die "Steinzeitkinder" gezeigt werden. Seit Mai 2013 neu ist das ARCHAEROAMA. In dieser 360-Grad Multivisionsshow erfährt man, wie das neue Weltkulturerbe unter Wasser aussieht. In der Sonderausstellung "Das Erbe der Pfahlbauer" werden Hunderte Originalfunde aus den neuen UNESCO Welterkulturbestätten gezeigt. Das Museum ist täglich von 9 bis 19 Uhr geöffnet.