Grundlage für diese originalgetreue Rekonstruktion sind die ältesten nachgewiesenen Häuser aus Hornstaad am westlichen Bodensee (3909 v. Chr.), die vom Landesamt für Denkmalpflege in den letzten Jahren erforscht wurden. Die neuen Ergebnisse der Ausgräber und der Experimentalarchäologie zeigen, dass die Pfahlbauten der Steinzeit bis zu 3,90 Meter vom Boden abgehoben im See gebaut waren.
"Dies sind interessante Erkenntnisse in der jahrzehntelangen Diskussion innerhalb der Archäologie, ob die Häuser nun am Strand oder im Wasser standen", so der wissenschaftliche Leiter des Museums PD Dr. Gunter Schöbel.
Ein besonderer Fund einer aktuellen Steinzeit-Ausgrabung in Zürich wird dabei erstmals in Deutschland als detailgetreue Replik gezeigt. Eine bei Grabungen in der Nähe des Opernhauses gefundene Holztüre aus Pappel mit Haselleisten (ca. 3000 v. Chr.) konnte durch deutsche Experimentalarchäologen und Schweizer Forscher rekonstruiert und nachgebaut werden - noch bevor die fragile Originaltür die aufwändige Konservierung überstanden hat und in Zürich gezeigt werden kann.
Die prähistorischen Pfahlbauten unter Wasser sind im Juni 2011 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt worden (Nr. 36 in Deutschland). Das archäologische Freilichtmuseum Unteruhldingen mit seinen 23 Pfahlbauhäusern macht dieses Welterbe für 280 - 300 000 Besucher jährlich - am Nordufer des Bodensees, gegenüber der Insel Mainau - sichtbar.
www.pfahlbauten.de