Viele Jahrzehnte lang hat die Stadt Neustadt an der Weinstraße den Namen des neuen Pfälzer Weinjahrgangs bestimmt, von 1997 bis 2011 übernahm eine Jury in Landau diese Aufgabe. Da ab 2012 keine Namen mehr gesucht wurden, hat die Pfälzer Gebietsweinwerbung Pfalzwein e. V. diese Tradition jetzt wiederbelebt.
Die Tradition, Weinjahrgänge zu benennen, ist fast 90 Jahre alt. Den ersten »sprechenden Namen« bekam der Jahrgang 1929 – zu Ehren des gleichnamigen Luftschiffs, das kurz vor Erntebeginn zu einer Weltumrundung aufgebrochen war, wurde er auf den Namen »Graf Zeppelin« getauft. Oft verraten die Namen etwas über große Ereignisse oder die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Währungsreformen (1948 »D-Mark-Hupser«, 2001 »Eurotiker«) sind da genauso prägend wie die politische Großlage (1931 »Krisling«, 1962 »Mauerbrecher«, 1989 »Gorbischoppen«). Bekanntlich spielen aber Wetter und Wachstum beim Wein eine entscheidende Rolle, was sich besonders häufig im Namen widerspiegelt – sowohl positiv (1987 »Septembersonne«, 1994 »Jahrhundertsommer«) als auch negativ (1954 »Sonnenlechzer«, 1978 »Regentrotzer«). Und die reine Freude am Wein drücken zahlreiche Spaß-Namen aus: »Freudenspender« (1963), »Sorgenbrecher« (1975) oder sogar »Zungenkuss« (1980) sind Beispiele für diese Kategorie.
Weitere Informationen und eine Liste aller Namen finden Sie im Internet unter:
http://bit.ly/weinjahrgangsnamen