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"In jeder Hinsicht ein Jahrgang der Superlative"

2009 beschert den Pfälzer Winzern Spitzenweine in Hülle und Fülle / Etwas geringerer Ertrag

(lifePR) (Neustadt / Wstr., )
Klein, aber oho - so lässt sich mit wenigen Worten der Jahrgang 2009 charakterisieren, den Experten schon jetzt zu den Spitzenjahrgängen der Pfalz rechnen. Zwar fiel die Menge mit 2,25 Millionen Hektoliter um etwa fünf Prozent geringer aus als im Vorjahr. Dafür schwärmen die Weingüter und Winzergenossenschaften der Pfalz von einem Traumjahrgang, der keine Wünsche offen lässt. "Das war in jeder Hinsicht ein Jahrgang der Superlative", freut sich Theresia Riedmaier, Landrätin der Südlichen Weinstraße und Vorsitzende der Pfalzwein- Werbung beim "Herbstlichen Kamingespräch" der Pfälzer Weinwirtschaft in der Gaststätte am Deutschen Weintor in Schweigen. "Wir haben Super- Mostgewichte, kerngesunde Trauben, eine moderate Säure und Top- Qualitäten vom Schoppenwein bis zur Beerenauslese", ergänzt Dr. Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) in Neustadt-Mußbach. Die Weinliebhaber haben somit allen Grund zum Strahlen: Sie erhalten beim Jahrgang 2009 Weine mit einem außergewöhnlich guten Preis-Genuss-Verhältnis, zumal die Preise weitgehend stabil bleiben sollen.

Hochreifes Lesegut absolut frei von Fäulnis - damit war laut Oberhofer die Grundlage der überragenden Jahrgangsqualität gelegt. Die Liste der Glanzpunkte, die Topweine des außergewöhnlichen Jahrgangs auszeichnen, ist lang: Bei den Burgundersorten beispielsweise waren sehr niedrige Erträge und entsprechend "bombastische Mostgewichte" typisch. Das Ergebnis sind nachhaltige, voluminöse, vielschichtige Burgunder, die Oberhofer schon jetzt begeistern. "Man könnte fast von einem Burgunder- Jahrgang sprechen", sagt der Experte. Die Rotweine überzeugen mit enormer Farbausprägung, sind weich und nachhaltig, auch südländische Sorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon präsentieren sich laut Oberhofer "in Vollendung". Die Rieslinge des Jahrgangs gefallen durch ihre ausgeprägte, individuelle Fruchtigkeit und sind aufgrund ihrer sehr moderaten Säurewerte auch für empfindliche Mägen bestens geeignet.

Für die Weinreben war 2009 ein Jahr mit nahezu perfekter Witterung. Der Rebaustrieb erfolgte Mitte April mehr als eine Woche früher als langjährig üblich. Die überdurchschnittlich warmen Monate April und Mai sorgten für einen raschen Vegetationsfortschritt, so dass Anfang Juni die Reben zwei Wochen vor dem gewohnten Zeitpunkt blühten. Ein Temperaturrückgang und häufige Niederschläge während der Blüte führten allerdings zu Verrieselungsschäden. So zeichnete sich bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der geringe Ertrag ab. Die Monate Juni und Juli stellten mit ergiebigen Niederschlägen die Wasserversorgung der Reben auch in den folgenden, ungewöhnlich trockenen Monaten sicher: "Wir hatten keinen Hagel, keine nennenswerten Frostschäden und Regen nach Maß und zum richtigen Zeitpunkt", fasst Oberhofer das Jahr zusammen.

Bereits Mitte August wurden in der Pfalz die ersten frühreifen Trauben für den Federweißen gelesen. Die Hauptlese begann schon Mitte September und zog sich bei trockenem und sonnigem Herbstwetter bis weit in den Oktober hin. Die Mostgewichte erreichten durchweg überdurchschnittliche Werte, mehr als 80° beim Dornfelder, mehr als 90° beim Riesling und Silvaner und mehr als 100° Oechsle bei den weißen und roten Burgundersorten waren keine Seltenheit. Ein Pfälzer Weingut vermeldete beispielsweise ein Rekordmostgewicht von mehr als 200°Oechsle für eine Grauburgunder Trockenbeerenauslese. Das Gros der Trauben konnte mit optimaler Reife und Säure gelesen und unproblematisch verarbeitet werden.

Die wesentlichen Gründe für die unterdurchschnittliche Erntemenge sieht das DLR Rheinpfalz in der Verrieselung während der Blüte und in den geringen Niederschlagsmengen während der Reifephase. Zugleich förderten diese Umstände die Qualität, denn sie sorgten für lockerbeerige Trauben, die zudem im Herbst nicht durch Regen verwässert wurden. Die Ertragsrückgänge gegenüber dem Vorjahr lagen nach Schätzung des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz beim Rotwein (minus acht Prozent) höher als beim Weißwein (minus drei Prozent).
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