Der Siegeszug des Weißburgunders läßt sich an der Rebflächenstatistik unschwer ablesen: Waren in der Pfalz vor 20 Jahren nur gut 500 Hektar mit Weißburgunder bestockt, kam die Trendrebsorte vor einem Jahrzehnt schon auf 750 Hektar und erreicht aktuell knapp 1.200 Hektar (1.170 Hektar in 2015). Ähnlich große Weißburgunder-Flächen gibt es in Deutschlands nur in Baden und in Rheinhessen. Entlang der Deutschen Weinstraße sind damit etwa fünf Prozent der Rebfläche mit Weißburgunder bestockt, er rangiert knapp hinter dem Grauburgunder auf Platz 7 innerhalb der Pfälzer Flächenstatistik.
Nicht übertrieben alkoholreich, besitzt der Weißburgunder ein dezentes Aroma, das häufig an grüne Nüsse, Apfel, Birne, Quitte, Aprikose, Zitrusfrüchte oder frische Ananas erinnert. Im Vergleich zum Pinot Grigio präsentiert sich der weiße Pinot meist etwas leichter, frischer und ein wenig säurebetonter. Das macht ihn zu einem eleganten, erfrischenden Terrassenwein. Als relativ neutraler Wein mit feiner Frucht, dezentem Aroma und mittlerem Körper passt der Weißburgunder bestens zu leichter Küche, etwa zu Gerichten mit Meeresfrüchten, Fisch, Kalbfleisch, Geflügel oder Spargel. Teilweise bieten die Winzer auch im Holzfass oder Barrique ausgebaute Pinot blanc an, trockene Auslesen oder »Grosse Gewächse«. Ebenfalls beliebt sind filigrane Winzersekte vom Pinot Blanc, verführerische Raritäten dagegen edelsüße Weine. Es ist diese Vielseitigkeit, die Winzer wie Weinliebhaber am Weißburgunder schätzen.
Nachweislich bekannt ist der Pinot Blanc seit dem 14. Jahrhundert. Aus dem französischen Burgund brachten die Mönche die Sorte wohl mit nach Deutschland.
Die Ansprüche des Weißburgunders an Boden und Klima entsprechen denen anderer Burgunder-Varianten wie etwa dem Spätburgunder, auf den die Ampelographen den Grau- und den Weißburgunder zurückführen. Die Burgunder bevorzugen tiefgründige und kräftige Böden, gerne mit einem höheren Kalkanteil, sowie exponierte, trocken-warme Lagen. Nach einer langen Reifezeit werden dort meist gute Mostgewichte über 80° Oechsle erreicht. Mitunter heißt es auch: »Weißburgunder gedeiht überall dort, wo es für den Riesling schon zu heiß ist«