Hambach schwarzrotgold beruht auf einer gemeinsamen Initiative der Ortsverwaltung und eines Arbeitskreises von Winzern und Vereinsvertretern, darunter auch die rührige Vereinigung zur Dorfentwicklung »Die Hambacher«. Einige Weingüter (Schäffer, Norbert Gutting, Johann Müller, Georg Naegele) haben ihre Betriebsstätte in der Schloßstraße, dort findet sich auch die älteste Weinstube der Pfalz "Mohre-Jule". Weitere Hambacher Weingüter kommen für das Festwochenende in Privathöfen entlang der schmalen Schloßstraße unter. Bewusst entschieden sich die Veranstalter für ein Fest in den Höfen und verzichteten auf Schanktheken und Sitzplätze auf der Straße. So kann sich die historische Straße »frei von Buden« in ihrer vom gepflegten Fachwerk geprägten Schönheit zeigen und die Gäste genießen freie Sicht auf das Hambacher Schloß, während die Anrainer ihre Häuser mit schwarzrotgoldenen Fahnen schmücken.
Dieses Konzept sprach auch die Jury der Pfalzweinwerbung bei ihrem Besuch an einem warmen Frühsommerabend im Juni 2013 an. Die hübsche und einheitlich beflaggte Schloßstraße mit dem einmaligen Blick gefiel ebenso wie das vielfältige gastronomische Angebot und die bemerkenswert umfangreiche und qualitativ überzeugende Weinauswahl. Die Juroren konnten bildhübsche Höfe und Gärten in Augenschein nehmen und werteten diese als einen besonderen Pluspunkt für das Fest, das mit Ausstellungen und Musik in den Höfen auch künstlerische Akzente setzt.
Alljährlich bemühen sich die Beteiligten um neue attraktive Programmpunkte. So wurde beispielsweise die Schloßstraße durch Studenten einer Fachhochschule professionell ausgeleuchtet. Geschichtsträchtige Zitate wurden auf Hauswände projiziert und Theaterszenen mit Bezug zur Geschichte des Hambacher Schlosses im Rahmen eines Umzugs gezeigt. In diesem Jahr werden Kutschfahrten durch die Weinberge oder auch eine Schatzsuche für Kinder angeboten. Auf dem Reitschulplätzel wurde ein aufwändig gestalteter Rosengarten für das Festwochenende angelegt. Die ankommenden Besucher erwartet ein Wächter vor seinem Häuschen. Außerdem haben die drei Festtage jeweils ein Tagesmotto: Freitag »Freiheit«, Samstag »Brüderlichkeit«, Sonntag »Einheit«.
Die beiden zurückliegenden Feste verzeichneten bereits einen vielversprechenden Besucherzuspruch nicht nur aus der Region, sondern auch von weiter her. »Gut besucht, aber noch nicht überfüllt« lautet die Zwischenbilanz nach zwei Jahren. So flanieren die Festgäste gemütlich von der Weinstraße aus die Schloßstraße hoch und finden etwa zwei Dutzend Gelegenheiten zur Einkehr. Es versteht sich von selbst, dass man auf ein schier unerschöpfliches Weinangebot trifft. Manche Betriebe haben ihr komplettes aktuelles Weinsortiment im Ausschank. Gelegenheit zur vinologischen Orientierung bietet die Weinprobe am Freitagabend. Ausgestattet mit einem nostalgischen Weinprobierpass kann in den einzelnen Höfen jeweils ein Wein verkostet werden. »Wir wollen die Leute neugierig auf das Weinangebot vom Hambacher Schloßberg machen«, sagen die Veranstalter. Über 300 Hektar beträgt die örtliche Weinbaufläche. Daher steht auch der Ausschank in Stielgläsern im Vordergrund und die Festzeiten sind Freitag und Samstag auf Mitternacht begrenzt. Schließlich soll das Fest nicht ausufern. Den Festausklang am frühen Sonntagabend gestaltet die örtliche Musikkapelle mit.
Angenommen wurde auch das Konzept »pay what you want« im Hof der CuliVino-Winzer. Dabei zahlt der Gast, was er für angemessen hält. Beim Wein hat das funktioniert, auch ein Frühstücksbuffet nach dem gleichen Prinzip erwies sich als machbar. Das spricht für die Seriosität des Publikums von »Hambach schwarzrotgold«. Im Weingut Schäffer bereichern Markttage in Zusammenarbeit mit Slow Food das Fest um regionale Spezialitäten. Überhaupt ist das Speisenangebot breit gefächert: Pfälzer Spezialitäten sind ebenso zu haben wie Antipasti, Leberknödel, bayrische Weißwurst und ein »Freiheitsmenü« genauso wie Spießbraten und hausgemachter Flammkuchen. Ähnliches lässt sich in Sachen Musik vermerken: Vom Pfälzer Liedgut über Blasmusik und Country bis Pianojazz sind viele Musikgenres vertreten.
Die Jury der Pfalzweinwerbung hat in diesem Jahr den Titel »Schönstes Weinfest« zum 16. Mal vergeben. Mit der Auszeichnung soll ein Impuls gegeben werden zur Pflege der Weinfestkultur, die zu den herausragenden Attraktionen der Pfalz zählt. Die Auszeichnung soll zur qualitätvollen Gestaltung von Weinfesten anspornen. Dazu gehören nach Ansicht der Jury beispielsweise ein anspruchsvolles Angebot sowohl bei einfachen Schoppenweinen als auch bei höherwertigen Weinen und Sekten sowie der Ausschank in Stielgläsern. Niveauvoll, aber nicht abgehoben, traditionell, aber nicht traditionshörig, mit guten Weinen und gutem Essen zu vernünftigen Preisen - das sind einige der Kriterien für die Auswahl eines Festes. Der Jury, die die ausgezeichneten Feste selbst in Augenschein nimmt, gehören Journalisten ebenso an wie Vertreter der Weinbranche sowie frühere Weinköniginnen - allesamt Personen, die bereits viele Weinfeste erlebt haben.
Die Auszeichnung »Schönstes Weinfest des Jahres« war zuvor an die Deidesheimer Weinkerwe, das Rhodter Weintestival, den Ungsteiner Weinsommer, das Weinfest in Venningen, das Wein- und Sektsymposium in Herxheim am Berg, das IlbesheimerKalmitfest, das Liebesbrunnenfest in Dackenheim, das Weinfest in der Winzergasse in Gleiszellen-Gleishorbach, das Fest um den Wein in Niederkirchen, das Weinfest in Birkweiler, das Fest Wein und Kunst in Gleisweiler, das Weyherer Weinpanorama, das Burgweinfest in Neuleiningen und an den Birkweiler Weinfrühlingvergeben worden.
Hambach schwarzrotgold findet in diesem Jahr vom Freitag, den 13. Juni, bis Sonntag, den 15. Juni 2014, statt, Freitag ab 18 Uhr bis 24 Uhr, Samstag ab 11 Uhr bis 24 Uhr und Sonntag ab 11 Uhr bis 22 Uhr. Weitere Informationen unter www.hambach-schwarzrotgold.de