Die Winzergenossenschaft Weinbiet, ein über die Jahrzehnte gewachsener Zusammenschluss kleiner Ortsgenossenschaften aus Mußbach, Gimmeldingen und von der Haardt, zählt 115 Mitgliedswinzer. Auf 300 Hektar Rebfläche bauen sie vor allem Riesling, daneben Dornfelder, Spätburgunder, Müller-Thurgau, Portugieser und mit Erfolg auch zahlreiche weitere Rebsorten an. So kann man beispielsweise Auszeichnungen für Grauburgunder oder Sauvignon Blanc vorweisen und wirbt daher selbstbewusst mit dem Slogan "Qualität hat einen Namen - Weinbiet". Ein Fundament der ausgezeichneten Weinbiet-Weine sind bekannt gute Weinlagen und eine strikte Qualitätspyramide, an der die Mitgliedswinzer ihre Arbeit ausrichten können und auch dafür honoriert werden. So gelten Ertragsbeschränkungen von 90 Hektoliter je Hektar für die Premiumweine in der 0,75-Liter-Bordeauxflasche. Für das Aushängeschild der Genossenschaft, die nach einem Gründungsmitglied benannte Edition Philipp Baßler, sind sogar nur 60 Hektoliter je Hektar als Höchstertrag zulässig. Zudem sind für diese Selektionsweine weitere weinbauliche Maßnahmen wie das Halbieren der Trauben gefordert.
Mit einem Kellerneubau hat die Genossenschaft vor einigen Jahren die baulichen Voraussetzungen für einen adäquaten Weinausbau geschaffen. Viele kleine Tanks für den sorten- und lagenspezifischen Ausbau der Moste haben hier Platz gefunden. Seit einem Jahr nutzen die Weinbiet-Winzer eine innovative Abfüllanlage, bei der der Wein so gut wie gar nicht mehr mit Sauerstoff in Berührung kommt. Damit lässt sich die frische Aromatik der gekühlt vergorenen Weißweine optimal erhalten.
Federweißer spielt für die Winzergenossenschaft nicht nur beim am längsten andauernden Weinfest der Pfalz eine große Rolle. Auch der Verkauf über den Handel hat zugenommen. Bundesweit wird auf Flaschen gefüllter, kühl gehaltener Federweißer an den Fach- und Lebensmittelhandel vertrieben. Etwa ein Zehntel der Jahresproduktion von rund 2,5 Millionen Flaschen wird als neuer Wein abgesetzt. Recht neu im Anbau ist dafür die Rebsorte Solaris, sie liefert ebenso wie Ortega und im Verlauf der Weinlese Müller-Thurgau und Kerner den begehrten Federweißenmost. Beim neuen Roten setzen die Mußbacher vor allem auf die Rebsorte Regent. Etwa eine Woche vergeht, bis ein Most als neuer Wein ausgeschenkt werden kann. Der Weinstraßenerlebnistag am letzen Augustsonntag gilt als Starttermin für den diesjährigen Federweißenausschank. Zwei Monate später, am letzten Oktoberwochenende, sind bereits die ersten Flaschenweine des neuen Jahrgangs erhältlich: ein frischer Müller-Thurgau und ein junger Regent unter dem Namen "1. Rendezvous" und mit einem attraktiven Künstler-Etikett. Weitere Informationen unter www.wg-weinbiet.de.