Bei der täglichen Fütterung können die Besucher noch ein weiteres, eindrucksvolle Geschehen beobachten: Die mit Nesseln besetzten Tentakeln der Anemonen werden zum Beutefang benutzt. Das Futter bleibt an den Tentakeln haften, wird zur Mundöffnung geführt und verschlungen. Doch nicht nur die skelettlosen, fluoreszierenden Tierchen sind einen Besuch der Sonderausstellung im phæno wert. Auch die aus San Francisco stammenden Termiten haben es in sich - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die in ihrem Darm lebenden Mikroben haben sich so angepasst, dass die Termiten sich von Holz zu ernähren. Das Abfallprodukt dieses Prozesses ist Glukose, also Zucker, das die Termiten ausscheiden. Für diesen Vorgang müssen sie allerdings jeden Morgen auf's Neue von einem phæno Mitarbeiter gehörig erschreckt werden, denn dann stellen sich die Insekten tot und entleeren schlagartig ihren Darm. Die Probe auf's Exempel können alle Hobbyforscher dann auf einem Glasblättchen begutachten.
Damit die manchmal etwas komplizierten Prozesse der Ausstellung besser verständlich werden, stellt eine biologische Fachkraft des phæno in einer 30-minütigen Einführung den neuen Ausstel-lungsbereich "Bausteine des Lebens" mit Phänomenen aus der Genetik und Biotechnologie vor. Anhand ausgewählter Exponate wie beispielsweise fluoreszierender Anemonen, Mutanten von Pflanzen und Fliegen, oder aufwendigen Mikroskopierstationen erhalten die Besucher fachkundige Hintergrundinformationen, die den Zugang zu diesem komplex erscheinenden Thema erleichtern. Dabei kommen sie nicht nur den äußerlich sichtbaren Merkmalen, sondern auch deren mikroskopischen Ursachen auf die Spur und lernen wie sie etwa in der Gentechnik anwendet wer-den.
Die Führung findet drei Mal täglich an Wochenenden und nieder-sächsischen Ferientagen, jeweils um 11.30 Uhr, 13 Uhr und 14.30 Uhr statt. Sie ist kostenlos, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Die Sonderausstellung "Bausteine des Lebens - Genetischen Phänomenen auf der Spur" wird unterstützt vom Bundesministe-rium für Bildung und Forschung und vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium. Sie wird noch bis zum 6. April 2010 im phæno Wolfburg, jeweils Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 17 Uhr, am Wochenende sowie an Feiertagen von 10 Uhr bis 18 Uhr zu sehen sein.