Premiere: 10.8 2007 Weitere Vorstellungstermine: 12.8. / 14.8. / 15.8. / 17.8. / 18.8. / 20.8. / 21.8. / 23.8. und 25.8.2007 jeweils 20 Uhr im Schossinnenhof Ausweich-Spielort: Fürstlicher Marstall, Schloßchaussee
Die Philosophen werden es niemals ausschöpfen – und jedes Kind kann es verstehen. Mozarts „Zauberflöte“ gehört zu den geheimnisvollsten und wunderbarsten Werken in der ganzen Menschheitsgeschichte: Ein tiefsinniges Märchen über den anstrengenden Weg zum Glück, den der Prinz Tamino beschreiten muss - ein buntes, heiteres Theaterspektakel rund um den unverwüstlichen Vogelfänger Papageno. Keine Oper ist bekannter und beliebter. Im Sommer 2007 wird das Schloss Wernigerode zum Schauplatz für Mozarts „Zauberflöte“.
Mann und Weib und Weib und Mann
reichen an die Gottheit an.
Der Prinz Tamino begegnet der „Königin der Nacht“, die ihn ausschickt, ihre geraubte Tochter Pamina aus dem Reich des Bösewichts Sarastro zu befreien. Tamino macht sich, begleitet von dem Vogelfänger Papageno, auf den Weg. Im Reich des Sarastro verkehrt sich plötzlich alles, was er erwartete, in sein Gegenteil. Tamino findet eine strenge Gemeinschaft von Männern, die nach Weisheit und Tugend streben (von Vorurteilen und Anfechtungen freilich nicht frei sind), und Sarastro, der vermeintliche Unmensch, ist ihr Oberhaupt. Um Pamina für sich zu gewinnen, will Tamino in diese Gemeinschaft aufgenommen werden und muss sich für dieses Ziel einer Reihe von gefährlichen Prüfungen unterziehen. Nur mit der aktiven Hilfe von Pamina gelingt es ihm zu bestehen. Und so steht am Ende der Oper - statt der Opposition der Königin der Nacht und des Licht-Herrschers Sarastro - ein Paar, mit dem eine neue Zeit anbricht und die in Gegensätze zerfallene Welt (vielleicht) wieder vereinigt werden kann.
Bereits mehr als ein Dutzend Opern hatte Wolfgang Amadeus Mozart komponiert, als er mit der „Zauberflöte“ in den letzten Monaten seines Lebens noch einmal einen ganz neuen Weg des Musiktheaters beschritt. Der Theater-Unternehmer Emanuel Schikaneder, der in der Vorstand ein Theater betrieb, das sehr beliebt war bei allen Schichten der Wiener Bevölkerung, forderte Mozart auf, ein neues Werk für sein Repertoire zu komponieren. Schikaneder war bekannt für die prachtvollen Ausstattungen und verblüffenden technischen Effekte seiner Bühne. Seine Spezialität waren „Zauberopern“, in denen Versenkungen und Flugwerke, pyrotechnische Tricks, Feuer und Wasserfälle das Publikum in Erstaunen setzten. Er selbst war auch der Star seines Unternehmens und schrieb sich die Paraderolle des Vogelfängers Papageno auf den Leib.
Mozart wie Schikaneder waren überzeugte Freimaurer, und so fand neben dem prallen Theaterspaß auch eine philosophische Thematik Eingang in die „Zauberflöte“: Gedanken über Humanität und Mündigkeit, Weisheit und Verzeihung. In dieser Mischung von Spiel und Ernst liegt der besondere Reiz der „Zauberflöte“. Mozart fand darin weiten Spielraum für seine Musik, die hier ganz unterschiedliche Stile und Farben, Stimmungen und Gefühle entfalten kann. Am 30. September 1791 war die Uraufführung des Werks, das von vornherein äußerst erfolgreich war und mehr als 300 Mal allein von Schikaneders Truppe aufgeführt wurde. Schon im nächsten Jahr begann sein Siegeszug über viele andere Bühnen in Deutschland, Österreich und bald in ganz Europa. Wolfgang Amadeus Mozart hat diesen Triumph nicht erlebt. Er ist am 5. Dezember 1791 im Alter von 35 Jahren gestorben – nur gut zwei Monate nach der Premiere der „Zauberflöte“.
Bei den Wernigeröder Schlossfestspielen 2007 freut sich ein interessantes junges Solistenensemble freut sich auf die vielen anspruchsvollen Es spielt das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von MD Christian Fitzner. Die Regie übernimmt der Berliner Regisseur Stefan Zednik, der bereits wiederholt in Wernigerode gearbeitet hat (u.a. „Der Barbier von Sevilla“).