Es war einmal ein Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bett mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte.
"Sterntaler". Das Cottbuser Kinder- und Jugendtheater piccolo spielt im Dezember das berühmte Märchen der Gebrüder Grimm. Theaterleiter Reinhard Drogla inszeniert eine sensible, sehr körperliche Fassung, die fast ohne Worte auskommt. Werte die im "Geiz ist geil – Zeitalter" zunehmend an Bedeutung verlieren, werden wieder in Erinnerung gerufen.
Das Waisenkind, das außer einem Stück Brot nichts besitzt und in die Welt hinausgeht besticht durch Selbstlosigkeit und Mitgefühl.
Unterwegs verschenkt es sein Brot, dann seine Mütze, sein Leibchen, sein Röckchen und schließlich auch sein Hemdchen an andere Bedürftige. Ein alter, kranker Soldat, arm und verbittert; eine um Haltung bemühte Dame, die keiner mehr tanzen sehen will; eine Fremde, die sich entblößt fühlt; ein Jongleur, der sich selbst überfordert und eine Hausfrau, die ihre Einsamkeit hinter einem Putzwahn versteckt. Sie alle erfahren Hilfe durch die Begegnung mit dem Mädchen, das unverfänglich und mitfühlend sogar sein letztes Hemd hergibt.
Mädchen - Heidi Zengerle
Mann/Soldat - Werner Bauer
Frau - Maria Schneider
Fremde - Kathrin Jeroch
Dame - Marianne Helene Jordan
Artist - Hauke Grewe
Regie - Reinhard Drogla
Ausstattung - Jutta Mirtschin
Musik - Normen Goltz
Choreografie - Uwe Wögler
Techn. Leitung - Michael Schlottke
Licht/Ton - Michael Schlottke, Sven Mühlbach
Plakat - Jutta Mirtschin