Der italienische Reifenhersteller, der vor wenigen Tagen seine Formel 1-Reifen erstmals testete, beliefert seit Jahresbeginn die neue GP3-Rennserie mit Reifen, die das Talent der Fahrer klar in den Mittelpunkt stellen. Weil die 30 Piloten im Starterfeld mit identischen, 280 PS starken Rennwagen ausgerüstet sind, hat jeder der jungen Fahrer die gleiche Chance, das Grand Prix Publikum zu beeindrucken.
Neben den konstant hohen Geschwindigkeiten zählt das wechselhafte Wetter zu den größten Herausforderungen in Spa. Es kommt durchaus vor, dass ein Teil der Rennstrecke regennass glänzt, während ein anderer Teil der Fahrbahn völlig trocken ist. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass die Fahrer im Verlaufs des Rennwochenendes die Regenreifen nutzen werden, die bislang nur in Hockenheim eingesetzt wurden. Bei jeder Runde der GP3 Serie erhalten die Fahrer drei Sätze PZero Reifen für trockenes Wetter sowie zwei Sätze Regenreifen.
Für die komplexen Anforderungen der Rennstrecke von Spa - nur eine Stunde Fahrzeit von Trier in Deutschland entfernt, wo Pirelli am vergangenen Wochenende mit der World Rally Championship Station machte - haben sich der italienische Reifenhersteller und die Veranstalter der GP3 Serie für die mittlere Reifenmischung entschieden. Dieser Reifen wird auch beim nächsten, finalen Rennen der GP3-Serie eingesetzt, das im September in Monza gestartet wird.
Für den 13 Zoll großen Reifen, der seine Premiere beim ersten Rennen der GP3-Serie in Barcelona feierte, spricht seine große Anpassungsfähigkeit. Die wird erforderlich sein, um die breite Palette möglicher Rahmenbedingungen abzudecken, die in Belgien auftreten können. So bleibt ein Grand Prix Wochenende in Belgien selten vom Regen verschont, doch sind dort im August auch warme Temperaturen keine Seltenheit.
Dazu erläutert Mario Isola, Pirellis Renndirektor: "Wie so oft im Motorsport, ging es auch bei der Frage nach dem richtigen Reifen für Spa darum, den besten Kompromiss zu finden. Wir erwarten im Verlauf des Wochenendes Regenschauer. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass in mindestens einem Rennen die Regenreifen gefahren werden. Sollte es zudem warm werden, sind die weichen Reifen nicht ideal für hohe Temperaturen. Daher passt der mittlere Reifen sehr gut zu den Eigenarten von Spa, zu denen Höchstgeschwindigkeit und starke Belastungen für die Reifen gehören, obwohl der Belag nicht besonders aggressiv ist. Wir haben nun die letzten Etappen der Meisterschaft erreicht, es liegen nur noch vier Rennen vor uns. Natürlich können wir von den Fahrern erwarten, dass sie ihr Bestes geben, um ihre Positionen in der harten Schluss-Phase noch zu verbessern. Dafür wollen wir ihnen stabile und konkurrenzfähige Reifen liefern, die sie darin unterstützen."
Die neue GP3-Serie wurde als Wegbereiter für die GP2 entwickelt, die im kommenden Jahr ebenfalls von Pirelli beliefert wird. Auf diese Weise bietet das italienische Unternehmen den Nachwuchsfahrern eine Karriereleiter, die sie entlang des Weges bis an die Spitze der Einsitzer-Rennen in der Formel 1 begleitet.
Derzeit führt der Mexikaner Esteban Gutierrez die GP3 mit 30 Punkten Vorsprung vor Rober Wickens an. In der Teamwertung liegt ART Grand Prix 50 Punkte vor Status Grand Prix.
Das Training für die GP3 findet am Freitag, den 27. August, statt, das Qualifying und das erste Rennen am Samstag, den 28. August. Das zweite Rennen startet am Sonntagvormittag, den 29. August. Beide Rennen dauern jeweils eine halbe Stunde.