In dieser Zeit lieferte Pirelli insgesamt 27.995 Reifen für 40 WRC Veranstaltungen auf Schnee, Eis, Asphalt und Kies. Die italienischen Pneus rollten dabei über mehr als 14.000 Etappen-Kilometer.
Gemäß der Vereinbarung mit der FIA bestand die Herausforderung für Pirelli während dieser Zeit darin, sich bei der Entwicklung der WRC Reifen stärker auf deren Haltbarkeit zu konzentrieren, als auf die Leistung. Und das ohne Hilfe der Run-Flat-Mousse- Technologie. Dass nur 43 von den 27.995 gelieferten Reifen bei den harten WRC-Rennen Pannen hatten - das sind lediglich 0,1536 Prozent! - ist daher ein herausragender Beweis für das fortschrittliche Design der Pneus und die sorgfältigen Produktionsprozesse.
Pirelli wird in der kommenden Saison, in welcher der Dreijahres-Vertrag als offizieller Reifenlieferant der FIA Formel 1 Weltmeisterschaft beginnt, nicht um den Gesamtsieg in der WRC mitfahren. Dennoch steht das Unternehmen weiterhin uneingeschränkt zum Rallyesport und wird 2011 an mehreren nationalen und internationalen Rennserien teilnehmen. Darüber hinaus liefert Pirelli die Reifen für die neue WRC Akademie, ein Förderprogramm für junge Fahrer, die in die höchste Klasse des Rallye-Sports einsteigen wollen.
"Wir hatten zu keiner Zeit Probleme, keine Pannen, jeder Reifen war auf dem selben Level und wettbewerbsfähig", urteilt Olivier Quesnel, Chef des Citroën Total World Rallye Teams, das die Team-Weltmeisterschaft in den vergangenen drei Jahren in Folge auf Pirelli Reifen gewann. "Die Unterstützung war wirklich gut, und wir bedauern, dass Pirelli im nächsten Jahr nicht mehr bei dabei ist."
Ähnlich positiv äußert sich Christian Loriaux, technischer Direktor beim konkurrierenden Ford Team: "Es waren fantastische drei Jahre, und ich habe dem Team von Pirelli in dieser Zeit viele Male gratuliert. Sie agierten stets sehr professionell, hatten ein gutes und beständiges Produkt und lieferten sehr guten Service. Und sie waren in allem, was sie gemacht haben, sehr fair. Nicht zuletzt gibt es eine Menge netter Jungs im Pirelli Team, die zu Freunden geworden sind."
Das Ende des dreijährigen Engagements von Pirelli in der WRC fiel zusammen mit dem achten Saisonsieg des siebenmaligen Weltmeisters Sébastien Loeb, der Petter Solberg und Jari-Matti Latvala in einem spannenden Finale besiegte. Es war der 180. Sieg für Pirelli bei einer Weltmeisterschaft. Mit seinem Citroën C4 WRC beendete Loeb das 344,96 Kilometer lange Rennen über feuchte und rutschige Wege mit einem Vorsprung von 19,1 Sekunden.
"Als ich hörte, das Latvala am Freitag Probleme mit einem Reifen hatte, wusste ich, dass die Probleme nur mit der Felge zusammenhängen konnten. Denn mit Pirelli Reifen hast Du keine Pannen", lobt Weltmeister Loeb. "Es waren drei sehr gute Jahre ohne jegliche Probleme."
Die Rallye war auch die Abschlussveranstaltung für die aktuelle Generation der World Rallye Autos.
Und so war Matteo Braga, Senior WRC Reifeningenieur bei Pirelli, am Ende der Rallye GB, die in der walisischen Hauptstadt Cardiff ihr Basislager hatte, sehr zufrieden: "Wir sind mit dem Verlauf dieser Veranstaltung sehr glücklich. Regen, Schlamm und kalte Temperaturen verursachten schwierige Bedingungen auf der Strecke. Doch wieder einmal wurden unsere weichen Pirelli Scorpion Reifen mit allen Widrigkeiten sehr gut fertig. Wir erlebten eine Reifenpanne, als die Seitenwand des Reifens von Ken Blocks Ford Focus durch einen Stein beschädigt wurde. Es gab auch einige Felgenbrüche, weil die Fahrer mit Felsen oder Fahrbahnbegrenzungen kollidierten. Dadurch verloren die Reifen Luft. Das passierte Latvala am Freitag. Aber in den meisten Fällen konnten wir den Reifendruck wieder herstellen."
Mario Isola, Rallye Manager bei Pirelli, fasst die drei Jahre mit der WRC so zusammen:
"Ich bin sehr stolz auf den Erfolg, den wir erreicht haben. Und ich möchte allen Fahrern, den Teams und den Mitarbeitern von Pirelli danken. Dabei meine ich nicht nur unsere Mitarbeiter vor Ort bei der Rallye GB, sondern auch die Jungs in der Rallye Abteilung in Mailand und das Fabrik-Team in der Türkei. Sie waren ein sehr wichtiger Teil dieser erfolgreichen Erfahrung. Unser Ziel war es, einen Reifen zu produzieren, der ebenso pannenresistent wie beständig ist. Und das haben wir erreicht, obwohl wir damals nur sechs Monate Zeit für die Entwicklung hatten."
Die Rallye GB war nicht nur das letzte Rennen der World Rallye Championship, die über 13 Rallyes ausgetragen wird. Es war auch die letzte Veranstaltung der Saison für die Teilnehmer der Super 2000 und der Serienwagen Rallye Weltmeisterschaft. Sämtliche Rennklassen fuhren einheitlich auf Pirelli Reifen. Dieses breite Einsatzspektrum mit einer Vielzahl unterschiedlicher Motoren unterstreicht das Leistungsspektrum und die Effizienz der Pneus.
Der Norweger Andreas Mikkelsen überquerte mit seinem Skoda Fabia S2000 als erster die Ziellinie, während der Spanier Xevi Pons in einem Ford Fiesta S2000 den ersten Titel dieser neuen Rennklasse gewann. Armindo Aráujo verteidigte erfolgreich seine PWRC Krone am Steuer des Mitsubishi Lancer Evolution X. Und der Pirelli Star Driver Ott Tanak gewann bei seinem ersten Start bei dieser anspruchsvollen Kies-Rallye die PWRCWertung.
Tanak war einer der fünf Pirelli Star Driver, die bei der Rallye GB das letzte der sechs WRC Rennen fuhren, die zum diesjährigen Programm gehörten. Es war Teil einer gemeinsamen Initiative von Pirelli und der FIA mit dem Ziel, die nächste Generation talentierter Rallyefahrer zu entdecken. Tanaks Kollege beim Pirelli Star Driver Programm, Hayden Paddon, wurde dritter in der PWRC Wertung. Die anderen drei Team-Mitglieder - Nick Georgiou, Peter Horsey und Alex Raschi - erreichten alle das Ziel. "Es war eine weitere sehr erfolgreiche Saison für die FIA Pirelli Star Driver. Ott und Hayden auf dem Podium, das ist ein großartiger Abschluss und eine Bestätigung für die Qualität des Programms", ergänzt Isola.