Die 4,43 Kilometer lange Strecke von Jerez war in der Vergangenheit Austragungsort des Grand Prix von Spanien wie auch des Grand Prix von Europa. Dank ihrer technischen Konfiguration und des ganzjährigen warmen Wetters ist sie darüber hinaus ein beliebter Ort für Formel 1-Testfahrten.
Die Testfahrten des ersten Tages fanden bei extremer Hitze mit Spitzentemperaturen von 38 Grad Celsius statt. Am zweiten Tag war es bewölkt, aber mit Höchsttemperaturen von 34 Grad Celsius kaum kühler.
Die Strecke von Jerez bietet zahlreiche Kurven mit unterschiedlichen Anforderungen:
Einige sind langsam zu fahren, andere mit mittlerer Geschwindigkeit, und ein Teil mit hohem Tempo. Der Streckenverlauf beansprucht besonders die Hinterreifen. Sie sind stark gefordert, um beste Traktion bei unterschiedlichsten Geschwindigkeiten zu liefern.
Obwohl Piloten in Jerez nicht mit Höchstgeschwindigkeit fahren, wird jeder Leistungsaspekt des Wagens intensiv belastet.
Nick Heidfeld fuhr fast 100 Runden am ersten Tag sowie eine ähnliche Distanz am Tag darauf. Oberstes Ziel der Tests war es, die Entwicklung des Reifenaufbaus abzuschließen. Bei den nächsten Tests in Monza in einer Woche soll das Gros der Arbeit in diesem Bereich beendet sein.
Gleichzeitig testeten die Entwicklungs-Ingenieure von Pirelli verschiedene Mischungen.
Dabei konzentrierten sie sich auf die Vorbereitung der vier Slick-Varianten, die im kommenden Jahr allen Teams der Formel 1 zur Verfügung stehen.
Bei den Testfahrten in Monza in der nächsten Woche wird der ehemalige Formel 1-Pilot Romain Grosjean (Renault) im Cockpit sitzen. Nick Heidfeld wird für den Rest der Saison für das Formel 1-Team von Sauber fahren wird. Dazu Paul Hembery, Motorsport- Direktor bei Pirelli: "Um keinem Team für die kommende Saison einen Vorteil zu verschaffen, haben wir gemeinsam entschieden, Nick Heidfeld aus seinem Vertrag zu entlassen. Wir danken Nick für seinen wertvollen Beitrag zu unserer Reifenentwicklung und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Nun wird Romain für uns in Monza die Reifen testen. Er hat in kurzer Zeit viel Erfahrung gesammelt, vor allem bei unserer gesamten Entwicklung der Reifen für die GP3. Deshalb bin ich sicher, dass er uns sehr hilfreiche Hinweise geben kann. Die Tests hier in Jerez sind extrem gut verlaufen. Wir konnten sämtliche Aufgaben, die wir uns vorgenommen hatten, in den zwei Tagen erledigen. Nun geht es in Monza weiter. Dort werden wir die Konstruktionsarbeit an den Reifen abschließen, bevor wir uns auf die Mischungen konzentrieren."