Im Jahr 2009 fand die in und um Trier ausgerichtete Rallye Deutschland nicht statt. Die Veranstalter nutzten diese zwölfmonatige Ruhepause, um die Route anspruchsvoller zu gestalten. Dabei fügten sie eine neue Etappe hinzu und verlängerten die Gesamtdistanz der Strecke um mehr als 50 Kilometer.
Doch obgleich sich das Format des Renn-Events verändert hatte, stand am vergangenen Sonntagnachmittag ein sehr vertrautes Gesicht ganz oben auf dem Podium: Sebastien Loeb. Auf den harten Asphaltstraßen der Moselregion und des Saarlands war er zu seinem achten Sieg der Rallye Deutschland gerast und fügte seiner beeindruckenden Erfolgsliste einen weiteren Rekord hinzu.
Mit seinem Citroen C4 World Rally Auto auf Pirellis PZero Reifen erzielte der sechsfache Weltmeister bei neun der 19 Etappen die schnellste Zeit. Die dabei zurückgelegte Gesamtdistanz von 407,31 Kilometern stellt in der bisherigen Saison die längste Strecke der World Rally Championship WRC dar. Loebs erster Platz, den er zusammen mit Beifahrer Daniel Elena errang, war sein 59. Sieg bei einer Weltmeisterschaft.
Nachdem er seinen Citroen Teamkollegen Dani Sordo bei der Finalwertung um 51,3 Sekunden geschlagen hatte, sagte Loeb: "Ich freue mich über den Sieg, aber ich muss sagen, es war nicht mein bestes Rennen in Deutschland. Von Beginn an herrschten trockene Witterungsverhältnisse, so dass die Bedingungen diesmal nicht so schwierig waren wie bei vergangenen Rennen hier. Daher hatte ich weniger Druck, was die Freude über den Sieg nicht ganz so euphorisch werden ließ. Allerdings war es auch kein leichter Sieg, denn die Rallye Deutschland ist schon auf Grund der häufig wechselnden Fahrbahnbelägen schwierig zu fahren. Dennoch hatte ich keine Probleme mit den Reifen und die Verschleißrate war gut, sogar bei der 48 Kilometer langen Etappe auf Panzerplatten."
Dabei blieb es nicht "nur" trocken. Brennender Sonnenschein mit Temperaturen bis zu 31 Grad begleitete die Rallye und ließ die Temperatur des Fahrbahnbelags am Samstagnachmittag auf 40 Grad hochschnellen.
Matteo Braga, Pirellis Senior Ingenieur für die WRC-Reifen, zeigte sich überaus erfreut über die Leistungen der PZero Reifen während der zermürbenden Wettbewerbstage.
"Es war eine weitere erfolgreiche Rallye für Pirelli", kommentierte Braga. "Wir haben einige Autos gesehen, die mit gebrochenen Felgen zu ihren Servicestationen zurückkehrten, weil sie auf Bordsteinkanten und Steine geprallt waren. Doch die Reifen hatten immer noch ausreichend Fülldruck oder waren nicht beschädigt. Das ist sehr erfreulich, denn es bestätigt uns: Die verstärkten Seitenwände der Pirelli PZero Reifen bewähren sich unter härtesten Bedingungen. Tatsächlich gab es insgesamt nur drei Reifen-Pannen. Das ist wirklich beeindruckend, denn die Rallye Deutschland ist ein langes Rennen mit vielen wechselnden Straßenbelägen."
Pirelli stellte den Teams für die Rallye Deutschland harte und weiche PZero Reifen zur Verfügung. Die weichen Reifen wurden für kalte und nasse Bedingungen entwickelt, während die harten Reifen für heißes, trockenes Wetter ausgelegt sind.
Dazu Mario Isola, Rallye Manager bei Pirelli: "Bei den Etappen am Morgen entschieden sich die meisten Fahrer für die weichen Reifen, weil sie besseren Grip lieferten. Doch auch in der Hitze des Samstag Nachmittags wählten einige Fahrer, darunter auch Sebastien Loeb, wiederum die weichen Reifen. Das kann funktionieren, wenn der Straßenbelag nicht so rau ist und die Kurven nicht zu lang gezogen sind. Es war ein Experiment von Loeb, aber wir fanden, dass es trotz einigen Abriebs keinen Leistungs-Nachteil bedeutete. Das ist sehr zufrieden stellend, denn es beweist, dass die weiche Mischung auch bei heißen Bedingungen gute Leistungen bringt."
Im Rahmen des Dreijahres-Vertrags mit dem internationalen Dachverband des Automobils FIA beliefert Pirelli nicht nur das Hauptfeld der WRC. Die Pirelli PZero Reifen gehören auch zur Standardausrüstung der Teilnehmer der Super 2000 World Rally Championship, die zwischen P-G Andersson, Martin Prokop und Patrik Sandell ausgefochten wurde. Nach drei harten Wettbewerbs-Tagen lag Sandell um 4,7 Sekunden vorne.
Auch die Teams der World Rally Championship für Serienwagen fahren obligatorisch auf Pirelli PZero Reifen. Armindo Araujo, der dominierende Meister der Klasse, gewann in seinem Mitsubishi Lancer Evolution X vor dem Pirelli Star Driver Hayden Paddon, der am Steuer eines Wagens mit gleicher Ausstattung beeindruckte.
Als gemeinsame Initiative von Pirelli und der FIA gibt das Pirelli Star Driver Programm den fünf viel versprechenden Talenten Nick Georgiou, Peter Horsey, Hayden Paddon, Alex Raschi und Ott Tanak die Möglichkeit, mit identischen, Pirellibereiften Mitsubishi Lancer Evolution Xs bei sechs Veranstaltungen der World Rally Championship an den Start zu gehen. Während Paddon im Rampenlicht stand, hatten seine Teamkollegen bei ihrem WRC Einsatz nicht so viel Glück.
Hans Weijs Jr. siegte bei der Junior World Rally Championship in seinem Citroen C2 Super 16000 mit Pirelli RX Reifen, die von den Teams das erste Mal Anfang Juli bei der Rallye Bulgarien eingesetzt worden waren.
Die nächste Station der World Rally Championship ist die hauptsächlich auf Schotter gefahrene Rallye Japan, die vom 08. bis zum 12. September in Sapporo ausgetragen wird. Angesichts der dort vorherrschenden feuchtkalten Witterung wird Pirelli nur die weichen Scorpion Reifen liefern.