Die letzte Etappe verlangte den 340 Athleten*Innen aus 17 Nationen noch einmal alles ab. Bereits am Start in Pfunds im Tiroler Oberland kletterten die Temperaturen auf weit über 20 Grad, als Bürgermeister Ruppert Schuchter das Feld auf die 27,7 Kilometer lange Reise Richtung Süden schickte, wo sich das 1.394 m hoch gelegene Nauders mächtig ins Zeug gelegt hatte für ein emotionales Finale. Die Schlussetappe mit der Überquerung des 2.397 m hohen Zadresjochs war wunderschön, hatte es aber nochmal in sich. Das Spitzentrio Lehner-Sörgel-Mattle machte im steilen Aufstieg mächtig Druck, blieb aber trotz der Tempoverschärfungen zusammen. „Dann haben wir entschieden, gemeinsam über die Ziellinie zu laufen“, erklärte Korbinian Lehner. „Es war ein wunderbarer Abschluss, wir haben zusammen gelitten und ich kann mich über den größten Erfolg in meiner Laufbahn freuen“, jubelte der 25-Jährige in Nauders. Die Siegerzeit für das Trio betrug 3:00:49 Stunden.
Vorjahressieger Matthias Baur (Team Salomon) hatte sich am ersten Tag eine Kopfverletzung zugezogen und war so ohne Siegchance. Baur erkämpfte sich in der Gesamtwertung dennoch Platz fünf hinter dem Local Hero Stefan Schimpfössl.
Bei den Frauen forderte die von Tag zu Tag stärker werdende Lena Laukner Spitzenläuferin Kim Schreiber erneut heraus, musste aber die Stärke der 26-jährigen Journalistin aus München anerkennen. Am Ende des Tages feierte Kim Schreiber mit der zehntschnellsten Zeit (3:18:20 Stunden) ihren vierten Tageserfolg. „Ich bin froh, dass ich unten bin. Die Luft war raus bei mir, bergauf haben wir uns gegenseitig gepusht“, kommentierte Schreiber ihren hart umkämpfen Erfolg. Lena Laukner hatte alles versucht, haderte aber mit dem Wetter („die Hitze ist nicht mein Ding“), während Aoife Quigly trotz eines am Tag zuvor operierten Fußnagels noch auf Rang drei lief.
Als am Nachmittag auch die letzten Trailrunner*innen und Hiker*innen das Ziel in der wunderschönen Ortsmitte von Nauders erreicht hatten, war es Zeit für einen Rückblick. Luise Langowski, Sportmarketing-Managerin Salomon Running: „Wir haben tollen Spitzensport über vier Tage gesehen. Und eine große Menge von Anfängern, Familien und Paaren, die emotional dabei waren, gekämpft haben und schließlich total glücklich waren, das Ziel in Nauders zu erreichen. Die gelungene Mischung aus Spitzen- und Breitensport war ein voller Erfolg. Dazu gingen zum zweiten Mal in der Geschichte des Events auch Hiker an den Start.“ Luise Langowski, die die SALOMON 4 Trails selbst bestritt und als Zehnte beendete, hob zudem die Qualität der Strecke hervor: „An allen vier Tagen waren wir über der 2.000 m-Grenze. Die Trails waren zum Teil komplett neu. Das war der ideale Einstieg in die Welt der Etappenläufe.“
Exemplarisch dafür standen Athleten wie Felix Fache, mit 79 Jahren der älteste Teilnehmer überhaupt. Die Zeiten waren Fache bei seinem dritten S4T-Start egal. „Ich schaue nur auf das Zeitlimit. Und das schaffe ich ja“, scherzte der Leipziger.
Oder Sylvia Breitenbacher aus Stuttgart und Barbara Wasserhess aus Köln, beide zum zweiten Mal dabei, beide begeistert von den SALOMON 4 Trails. „Wir haben uns während des Laufs gefunden, sind jetzt eine kleine Gruppe“, lachte die Rheinländerin Wasserhess. Oder die Mexikanerin Maria Madueno: „Ich liebe die Alpen, ich liebe die SALOMON 4 Trails, ich genieße einfach die Zeit.“ Oder Vanessa Westhues und ihr Partner Stefan Lange, die beiden Pizzeria-Besitzer in Münster. „Ich bin total euphorisch, ich bin zum zweiten Mal dabei, aber sicherlich nicht zum letzten Mal“, lachte die 30-Jährige.
Alle Infos unter: https://4trails.net/