Ein langes Seniorenleben benötigt eine entsprechende finanzielle Absicherung. Doch daran hapert es in vielen Familien. Laut dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) werden künftig knapp 60 Prozent aller Haushalte Mühe haben, die wegen sinkender staatlicher Rentenleistungen zu erwartende Finanzlücke auszugleichen. Bereits im ersten Rentenbezugsjahr, so errechneten die Rentenexperten, dürfte Haushalten, in denen Personen über 50 leben, durchschnittlich 150 Euro im Monat fehlen. Bei den heute 40- bis 49-Jährigen werden es sogar über 200 Euro sein. Dabei trifft es Frauen schlimmer als Männer, da sie in der Regel deutlich geringere Rentenansprüche besitzen.
Um das Leben im Alter unbeschwert genießen zu können, ist private Vorsorge unerlässlich. Eine zentrale Rolle dabei spielen die eigenen vier Wände. "Wer im Rentenalter im schuldenfreien Eigenheim wohnt, der genießt erhebliche finanzielle Vorteile gegenüber Mietern", erklärt Robert Anzenberger, Vorstand des bundesweiten Immobiliendienstleisters PlanetHome. Die eingesparte Miete entlaste die Haushaltskasse spürbar. So zeigen Berechnungen, dass Eigenheimbesitzer bis zu 30 Prozent freie Finanzmittel mehr zur Verfügung haben als zur Miete wohnende Senioren. Zwar müssten Rückstellungen für Renovierungen vorgenommen werden, doch diese Kosten liegen weit unter den Belastungen von Miethaushalten. "Die eigenen vier Wände sind das beste Mittel gegen steigende Mieten", ergänzt Anzenberger. Denn während Mieter von Jahr zu Jahr immer mehr an ihren Vermieter überweisen müssen, bleibt der Aufwand für das Eigenheim praktisch stabil.
Bei einer geschätzten Rentenzeit von 25 Jahren summiert sich der Finanzvorteil des Eigenheims zu einem kleinen Vermögen. Beispiel: Muss ein Seniorenhaushalt für eine Drei-Zimmer-Wohnung monatlich 800 Euro Kaltmiete an den Vermieter überweisen, so beträgt der Aufwand 9.600 Euro im Jahr. Legt dagegen ein Eigenheimbesitzer jeden Monat 150 Euro als Instandhaltungsrücklage zurück, so addiert sich der Aufwand auf 1.800 Euro - fast 8.000 weniger. Im Lauf eines Vierteljahrhunderts summiert sich der finanzielle Vorteil des Eigentümers auf 195.000 Euro. Dabei sind jährliche Mietsteigerungen, die sich zuungunsten des Mieters auswirken würden, noch nicht berücksichtigt.
Voraussetzung für den sorgenfreien Ruhestand im eigenen Heim ist ein optimaler Finanzierungsplan. Dieser sollte so gestaltet sein, dass die Immobilie mit Renteneintritt schuldenfrei ist. Dazu sind bei der Kaufentscheidung bereits wesentliche Faktoren zu berücksichtigen. Einer ist das eigene Alter beziehungsweise die verbleibende Zeit im Erwerbsleben bis zum Renteneintritt. So sollten heute Fünfzigjährige, die spätestens mit 65 Jahren aus dem Berufsleben ausscheiden, keine Finanzierung über 20 oder mehr Jahre in Angriff nehmen. Das geringere Einkommen im Ruhestand kann die Finanzkraft des Seniors schnell überfordern.
Aber auch während des Berufslebens sollte man die finanziellen Möglichkeiten klug abschätzen. Entscheidende Fragen sind zum Beispiel: Welchen Tilgungssatz kann ich mir leisten und wie lange läuft entsprechend die Finanzierung? Sind Gelder aus einer Lebensversicherung oder Erbschaft zu erwarten und wie lassen sich diese optimal in die Finanzierung einbinden? Nicht zuletzt sollte auch die Größe des Eigenheims realistisch eingeschätzt werden. "Käufer tun sich auf Dauer keinen Gefallen, wenn das Objekt überdimensioniert ist", weiß Immobilienexperte Anzenberger aus Erfahrung. Sind die Kinder aus dem Haus, stünden oft Zimmer leer, die aber dennoch Kosten verursachen. Für viele Senioren sei daher der Umzug in eine kleinere, altersgerechte Eigentumswohnung mit Fahrstuhl die bequemere und wirtschaftlichere Lösung. Wer den Aufwand scheue oder wenig Erfahrung mit dem Verkauf des Eigenheims und der Suche nach einem geeigneten Nachfolgeobjekt habe, "der sollte sich an einen professionellen Immobilienvermittler wenden", so der PlanetHome-Chef. Makler würden sowohl den Markt als auch die Gegebenheiten vor Ort bestens kennen und so kompetente Ansprechpartner und Helfer sein.