"Banken zuerst". Die sind systemrelevant. Also muss Geld da sein. Aber für Bildung?
Nicht "entweder oder" sondern "sowohl als auch" braucht unser Land!
Ambitioniert beginnen, viele Kommissionen denken lassen (Geld dafür? Haben wir!) - und dann kleingeistig enden: ist das die bildungspolitische Tatkraft dieser Bundesregierung?
Interessant: die Elementarpädagogik gibt's beim (schwarzen) Wissenschaftsminister.
Im Gesetzesentwurf. Und auch schon in der Praxis:
- eine Professur schon seit einiger Zeit in Graz
- eine weitere im Verbund der Universität Innsbruck mit der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg
- eine Professur an der Universität Salzburg ist praktisch verabschiedet
- eine Professur für die Universität Wien steht bevor
- ein Bachelor-Lehrgang an der Fachhochschule Campus Wien so gut wie sicher.
Und im (roten) Unterrichtsministerium?
Der Gesetzesentwurf für die neue PädagogInnenausbildung, der demnächst den MinisterInnenrat passieren soll, sieht zwar eine zarte, kaum merkliche "KANN" Einbeziehung der Kindergarten-/ElementarpädagogInnen vor - de facto wird das in den kommenden Jahren nicht umgesetzt werden, weil eben der politische Auftrag fehlt.
Also lassen wir die KindergartenpädagogInnen sich weiterhin viel zu früh für den Beruf entscheiden, Matura machen und dabei - so nebenbei - auch ein paar fachliche Brocken an Kindergartenpädagogik lernen.
Weil für den Kindergarten braucht's eh nur: "mütterliche Wesen mit Herz und gutem Händchen".
Ohropax und Scheuklappen als Grundausstattung für PolitikerInnen?
Da können - seit langem, immer wieder,... - WissenschafterInnen bei einem Thema einer Meinung sein (wie beim kürzlich stattgefundenen Workshop der Österreichischen Forschungsgemeinschaft ÖFG) und entsprechende Positionen sowie Forderungen klar darlegen: es nützt realpolitisch nix.
Dass der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung die grundlegend wichtigste ist und daher die Ausbildung der KindergartenpädagogInnen unbedingt in die allgemeine PädagogInnenausbildung einbezogen werden müsse, ist nicht mehr "nur" WissenschafterInnen bewusst!
Da können Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftkammer ebenso wie Gewerkschaftsbund und Industriellenvereinigung noch so sehr darauf drängen, im Sinn der Zukunft unsers Landes die Ausbildung der Kindergartenpädagogik als Elementarpädagogik zu tertiärisieren.
Da nützt es nichts, wenn Kinderfreunde und Kirche, Caritas und Diakonie, Behindertenorganisationen und Berufsverbände, wenn PädagogInnen und Eltern nachdrücklichst auf die Notwendigkeit der Neuordnung des elementaren Bildungswesens hinweisen.
SFM - im trauten Einklang als die Totengräber der Bildungszukunft?
SFM - Spindelegger als Retter der Freiheit der Familien, Faymann als wortgewaltiger Kindergartenausbau-Forderer und Mödlhammer als Wahrer der Macht der Gemeinden.
Wenn Mödlhammer nein sagt, geht gar nichts. Wenn Spindelegger und Faymann nicht wollen, steht eine ganze Nation offensichtlich daneben.
Warum?
Wie bei den Bienen wohl Amtsgeheimnis. Denn das Argument, dass "die wissenschaftliche Basis für eine tertiäre Ausbildung fehle", kann wohl nicht wirklich ernst gemeint sein! Da wissen wohl zu wenige über die kompetente, nachhaltige Befassung durch die Universitäten in Österreich mit dem Thema "Kindergarten/Elementare Bildung".
Die Europäische Union mit ihren eindeutigen Empfehlungen? Die liegen doch schon beim Bankgeheimnis falsch...
Weil: wir sind wir. Da könnte bald wer kommen und uns was sagen wollen!
"Der Kindergarten gehört wie die Grundschule zum Bildungsbereich und daher müssen die alle PädagogInnen tertiär ausgebildet werden", sagte etwa Susanne Bosshart von der Pädagogischen Hochschule St. Gallen beim erwähnten Workshop der ÖFG.
Aber die kommt ja aus der Schweiz...