Doch die bisherige Infarktdiagnostik ist mit möglichen Fehlern behaftet. Ein Herzinfarkt oder eine Herzschädigung kann vorliegen, obwohl Elektrokardiogramm (EKG) und Biomarker im Blut unauffällig sind. Mittels eines neuen, einfachen Diagnoseverfahrens kann ein möglicher Herzinfarkt jetzt bereits durch den ambulant tätigen Arzt schneller erkannt werden. Die Kardiologen im Gesundheitszentrum POLIKUM Friedenau verfügen als erste Anwender in der ambulanten Versorgung in Berlin über die Geräteneuheit des EKG Systems Cardiogoniometrie (CGM).
"Das Gerät befindet sich seit Juli 2010 in unserer Sprechstunde im Einsatz und bietet ergänzend zu den bisherigen EKG-Geräten eine gezielte Feindiagnostik", erklärt Dr. med. Marc Oliver Grad, Leiter der Kardiologie im POLIKUM. "In einer Studie, die auf dem Europäischen Kardiologie Kongress in Stockholm präsentiert wurde war die Cardiogoniometrie in der Lage, einen Herzinfarkt frühzeitig und sensitiver als bisherige Methoden zu erkennen, um somit eine rasche weitere Diagnostik und Therapie in die Wege zu leiten. Eine erste Anwenderbeobachtung bei uns ergab eine sehr verlässliche Diagnosekonstanz. Unseren Patienten bieten wir so einen deutlichen Vorteil in der medizinischen Versorgung. Ich bin äußerst gespannt, ob sich zusätzlich die deutlichen Hinweise bestätigen lassen, dass auch zurückliegende kardiologische Ereignisse, wie ein ischämisches Gedächtnis, besser erfasst werden können."
Bei der Cardiogoniometrie handelt sich um ein Verfahren zur räumlich-zeitlichen Auswertung von EKGDaten.Das verwendete Gerät, der "CARDIOLOGIC EXPLORER", arbeitet mit fünf Elektroden in einem rechtwinkligen System, das sich an der Herzachse ausrichtet. Ohne Belastung des Patienten werden die Daten in nur zwölf Sekunden aufgenommen und automatisch ausgewertet. Erste Studienergebnisse zeigen, dass die CGM ein schnell verfügbares, zusätzliches Verfahren in der frühen Diagnostik von akuten Brustschmerzen und Herzinfarkten darstellt. Mehr unter www.enverdis.com.