Am frühen Dienstagmorgen, gegen 00.15 Uhr, wurde der Einsatzzentrale der Polizeidirektion Straubing eine Messerstecherei in einem Übergangswohnheim im Stadtgebiet Deggendorf mitgeteilt. Die Deggendorfer Polizisten fanden einen Mann liegend im Bett vor, der mehrere Stichverletzungen im Rumpfbereich hatte. Ein weiterer anwesender Mann hatte blutverschmierte Hände und saß teilnahmslos auf einem weiteren Bett. Der verletzte 56-jährige Mann musste noch in der Nacht operiert werden, da aufgrund seiner Stichverletzungen akute Lebensgefahr bestand. Momentan ist sein Zustand stabil, wobei Komplikationen nicht ausgeschlossen werden können.
Aufgrund der Ermittlungen der Kriminalpolizei Deggendorf in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Deggendorf stellt sich folgender Tatablauf dar:
In dem Zimmer des Übergangswohnheimes sind vier Übersiedler aus den ehemaligen GUS-Staaten untergebracht. Ein Mitbewohner des Zimmers verlies kurz vor Mitternacht zum Zähneputzen das Zimmer. Als er nach etwa 10 Minuten zurückkehrte sah er, dass ein 32-jähriger Mitbewohner des Zimmers blutverschmierte Hände hatte. Ein weiterer Bewohner des Zimmers lag in seinem Bett und hatte mehrere Stichverletzungen. Der vierte Mitbewohner schlief in seinem Bett und hatte nach eigenen Angaben auch von der Tat nichts mitbekommen.
Von den Polizeibeamten konnte die vermeintliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, auf dem Fensterbrett liegend aufgefunden werden. Neben dem Bett des Tatverdächtigen wurde ein blutverschmiertes Tuch gefunden, an dem offensichtlich das Messer abgewischt wurde. Auch am Bett des vermeintlichen Täters wurden an der Decke und am Kopfkissen Blutspuren gefunden.
Eine Vernehmung des Tatverdächtigen konnte aufgrund seiner Alkoholisierung erst am Dienstagnachmittag erfolgen. Der 32-Jährige gibt die Tat zu. Zum Motiv sagte er, dass ihn sein Zimmermitbewohner schon länger genervt hatte und als er das Messer auf dem Tisch liegen sah, nahm er es an sich und stach damit zu.
Der dringend Tatverdächtige wird am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt.